Der Gender Pension Gap beträgt 39,7 Prozent oder 147 Tage weniger Pension. Derzeit liegt die Frauen-Durchschnittspension bei 1.527 Euro brutto, die durchschnittliche Pension der Männer bei 2.535 Euro brutto (Daten: Pensionsversicherungs-Jahresstatistik Dezember 2024, Berechnung: MA 23 - Wirtschaft, Arbeit und Statistik der Stadt Wien).
Gründe für die Pensionslücke
Unser Pensionssystem ist orientiert an lebenslanger Vollzeitbeschäftigung ohne Erwerbsunterbrechungen. Frauen verrichten aber den Großteil unbezahlter Haus- und Betreuungsarbeit, gehen oft allein in Karenz, arbeiten länger in Teilzeit. Viele können dann trotz langjähriger Berufstätigkeit von ihrer Pension nicht leben und sind armutsgefährdet. Um darauf aufmerksam zu machen, leisten Städte österreichweit Aufklärungsarbeit. Auch das Büro für Diversität der Stadt St. Pölten verteilte heuer wieder gemeinsam mit der Frauenplattform St. Pölten in der Innenstadt Infomaterial.
Eine kleine Abfederung ist die Inanspruchnahme des Pensionssplittings während der Karenzzeiten. Vielen Frauen (und Männern) fehlt dazu allerdings die Information. Der Pensionsunterschied führt vielfach dazu, dass Frauen besonders im Alter armutsgefährdet sind. Sie sind oftmals finanziell vom Partner abhängig und das hindert sie, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten.
Lösungsvorschläge und Aufklärungsarbeit
Um Pensionen von Frauen und Männern in Zukunft anzugleichen, müssen Einkommensgerechtigkeit und die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie verbessert werden. Frauen können bei ihren Lebensentscheidungen einiges berücksichtigen, nämlich: Bezahlte Arbeit leisten und unbezahlte Arbeit abgeben, Vollzeit anstelle von Teilzeit arbeiten und ihren Berufswunsch nach Kriterien des Interesses und der Entlohnung richten.
Der Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes hat den Equal Pension Day im Jahr 2015 ins Leben gerufen. Er fand heuer zum 11. Mal statt, um auf die ungleichen Pensionen zwischen Männern und Frauen aufmerksam zu machen. Nach dem Motto „Schau auf dein Geld, JETZT“ leisten Städte österreichweit Aufklärungsarbeit.