Ab 12. Oktober

Festival Musica Sacra zeigt sich heuer vokal-international

In seiner 52. Saison holt das Festival für Sakralmusik zwischen 21. September und 12. Oktober international erfolgreiche Künstler aus sechs Nationen – von Armenien über Tschechien bis Österreich – für sieben Konzerte und drei musikalisch umrahmte Gottesdienste nach St. Pölten, Herzogenburg und Lilienfeld.

Musica Sacra holt einmal mehr international erfolgreiche Solisten und Ensembles der Sakralmusik vor den Vorhang. (Foto: Archiv der Brünner Philharmonie)

Das Nagahs Ensemble präsentiert ihr mystisches Programm "Songs of Wisdom" mit Instrumenten, wie Duduk und Oud. (Foto: David Galstyan)

Das Vokalensemble amarcord aus Leipzig spielt im Stift Lilienfled ein Wandelkonzert in der Basilika und dem Dormitorium. (Foto: Anne Hornemann)

Die Regensburger Domspatzen feiern ihr 1050. Jubiläum und machen auf ihrer Tour auch Halt im Dom zu St. Pölten. (Foto: Christina Ostrower)

„Musik ist Gebet – sie öffnet unsere Herzen für das Göttliche und verbindet Menschen über alle Grenzen hinweg. Das Festival Musica Sacra lässt uns die Schönheit und Tiefe geistlicher Musik neu entdecken“, freut sich Bischof Alois Schwarz über das neue Programm. Begeistert über die Vielfalt der Konzerte zeigt sich auch Bürgermeister Matthias Stadler: „Die gute Zusammenarbeit zwischen Diözese und der Stadt St. Pölten sowie den Stiften und Gemeinden Lilienfeld und Herzogenburg ermöglicht jedes Jahr im Herbst in unserer Region hochqualitative Sakralmusikkonzerte mit Künstlern aus aller Welt.“

In der 52. Saison eröffnet am Sonntag, den 21. September, die weltweit gefragte Brünner Philharmonie aus der St. Pöltner Partnerstadt gemeinsam mit der Domkantorei St. Pölten unter der Leitung von Domkapellmeister Valentin Kunert das Festival im Dom. Zum Auftakt steht mit Wolfgang Amadeus Mozarts legendenumranktem „Requiem“ ein echter Klassiker auf dem Programm. Ihm werden Antonín Dvořáks „Biblische Lieder“ gegenübergestellt, die während seiner Schaffenszeit in New York entstanden.

Musikalische Entdeckungsreisen

Am Samstag, den 27. September folgt eine musikalische Expedition an der Sauer-Orgel der Prandtauerkirche St. Pölten. Dommusikdirektor Andreas Boltz des Frankfurter Kaiserdoms und die junge österreichische Sopranistin Maria Ladurner laden zu einer kosmisch-spirituellen Entdeckungsreise zum Thema „Sonne, Mond und Sterne“. Die Klarheit des Gesangs und die sphärischen Klänge der spätromantischen Sauer-Orgel bilden eine hervorragende Kombination, die die Zuhörer:innen in die unendlichen Weiten des Kosmos entführen wird.

Am Tag darauf, am Sonntag, den 28. September, präsentiert das Austrian Brass Consort sein neues Programm, einen Streifzug durch sechs Jahrhunderte sakraler Vokalwerke von gregorianischem Choral über Bach und Schubert bis zu Mahlers „Urlicht“. Dabei thematisiert das Ensemble die Darstellung des Überirdischen in der Musik und bringt diese Werke in neuem Klanggewand auf modernen Blechblasinstrumenten zum Ausdruck. Gegründet 2017, vereint das Consort elf Spitzenmusiker führender Orchester und verbindet den warmen Klang der Blechbläser mit der Leichtigkeit eines Vokalensembles.

Mystische Klänge aus Armenien

Mystisch und rhythmisch wird es am Samstag, den 4. Oktober, wenn das international renommierte Naghash Ensemble, das der Bayerische Rundfunk als „eine absolute Neuentdeckung“ beschreibt, den Dom zu St. Pölten beehrt. Das Ensemble aus Armenien präsentiert mittelalterliche Texte und Klänge in neuen Arrangements aus Folklore und Rhythmik. Es vereint brillante armenische Sängerinnen und Musiker an Instrumenten wie Duduk, Oud, Dhol und Klavier. Basierend auf ergreifenden mittelalterlichen Gedichten des Exilpriesters Mkrtich Naghash erschafft das Naghash Ensemble eine einzigartige, energiegeladene Klangsprache zwischen Weltmusik und neuer Klassik.

Zudem darf sich das Publikum am Sonntag, den 5. Oktober auf das Vokalensemble amarcord aus Leipzig im Stift Lilienfeld freuen. Die Stiftsbasilika und das Dormitorium mit seinen beeindruckenden Rippengewölben werden dabei zum Schauplatz eines Wandelkonzertes, das nicht nur zwischen den beiden Räumen changiert, sondern Renaissance-Komponisten und Franz Schubert begegnen lässt. Die fünf Ausnahmesänger von amarcord präsentieren auf exzellente Weise die reiche Werkfülle der Thomas-Kantoren und stellen diese weltlichen Liedern gegenüber.

Theaterkonzert für Kinder und Familien

Ein besonderes Erlebnis hält das Theaterkonzert am Freitag, den 10. Oktober sowie am Samstag, den 11. Oktober rund um „Katze Carmen und die große Orgel“ im Festsaal des Konservatoriums für Kinder und Familien bereit. Auf heitere Weise und mit einer abenteuerlichen Geschichte entführen die Schauspielerin und Kastagnetten-Virtuosin Friederike von Krosigk sowie der Organist und Komponist Johann Simon Kreuzpointner in die Welt der „Königin der Instrumente“.

Mal zerbrechlich, mal eindringlich, mal romanisch, mal mystisch: Es ist der klare und warme Chorklang, der den Knabenchor der Regensburger Domspatzen über Jahrzehnte berühmt und unverwechselbar gemacht hat – eine Erfolgsgeschichte, die mittlerweile 1050 Jahre dauert. Auf ihrer Jubiläumstour machen die Regensburger Domspatzen am Sonntag, den 12. Oktober in der Stiftskirche Herzogenburg Halt. Sie haben zu ihrem Chorjubiläum Klassiker und Highlights aus über tausend Jahren Musikgeschichte im Gepäck. Zu hören sind u. a. Werke von Palestrina, Schütz, Mendelssohn, Bruckner und neue Kompositionen, die den Domspatzen zum Geburtstag auf den Leib geschrieben wurden. Dabei präsentiert sich der wohl älteste Knabenchor der Welt als quicklebendiges und dynamisches a cappella-Ensemble.

„Unsere Vorfreude ist immens groß, Kirchenmusik aus unterschiedlichsten Genres und Epochen mit einer international hervorragenden Solistenriege und Spitzenensembles als lebendigen Teil unserer Kulturgeschichte präsentieren zu dürfen", so der künstlerische Leiter des Festivals, Domkapellmeister Valentin Kunert.