In einem Massengrab am Städtischen Friedhof St. Pölten, Gruppe VI, sind ohne jeden Hinweis auf ihre Identität, Herkunft, Religion oder die Umstände ihres Todes 261 Opfer der Kriegsjahre 1940 bis 1945 beerdigt. Sie waren Kriegsgefangene, jüdische und christliche Zwangsarbeiter:innen, Flüchtlinge und „Umgesiedelte“ aus ganz Europa. Nach jahrelangen Forschungen, die von dem St. Pöltner Magistratsbeamten und Krimiautor Manfred Wieninger durchgeführt und am Institut für jüdische Geschichte Österreichs (INJOEST) aufbereitet wurden, wird den Beerdigten nun, 80 Jahre nach Kriegsende, endlich ein würdiger Grabstein mit allen 238 bekannten Namen gesetzt.
INJOEST startet Aufruf
Auch 24 Menschen aus St. Pölten, die hier im Krankenhaus oder im Altersheim gestorben sind, ruhen in diesem Grab. Wenn Sie Angehörige haben, auf die einer der folgenden Namen und das Todesjahr zwischen 1940 und 1945 zutreffen, setzen Sie sich bitte mit dem Institut für jüdische Geschichte Österreichs (INJOEST) in Verbindung: office@injoest.ac.at.
Anger Augustin
Baumann Ignaz
Damböck Leopold
Froh, geb. Kitzler, Theresia
Hendl Rosalia
Hossmann Johann
Huber Franz
Huber Gustav
Koglbauer Franziska
Köstrer Antonie
Kraft Johann
Leimer Leopold
Meissen Johann
Muhr Johann
Nurscher Josef
Peduzzi Eduard
Pomella Josef
Prisching Josef
Riedler Antonia
Riedler Gerhard (Kind)
Sedelmeier Josef
Stangl Rosa
Traxler Pauline
Vater Sophie
Mögen sie in Frieden ruhen!