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Gartenabfälle richtig entsorgen, Kompost und Biomüll sammeln und pflegen

Immer wieder ist zu beobachten, dass private Gartenbesitzer ihren Grünschnitt, Fallobst oder Strauchschnitt und dergleichen in ortsnahen Wäldern, Auen oder im Böschungsbereich von Flussufern entsorgen.

Blick auf Grüncontainerplatz. (Foto: Jürgen Pomberger).
Der Grüncontainerplatz in Stattersdorf ist einer von über 30 öffentlichen Grüncontainerplätzen in St. Pölten.(Foto: Jürgen Pomberger).

Grünschnitt, Gras, Laub und alle anderen kompostierbaren Materialien, welcher sich der Gartenbesitzer entledigen möchte, gelten rechtlich als Abfall und dürfen nicht im Wald, in der freien Natur und auf Grünflächen entsorgt werden.

Abfälle stören das Gleichgewicht der Natur

Viele glauben, man füge der Natur keinen Schaden zu, da es sich um verrottbares Material handelt. Doch das ist leider nicht so.

  • Der Nährstoffhaushalt wird durch Stickstoffeinträge gestört, infolge der Überdüngung breiten sich stickstoffliebende Pflanzen wie Brennnesseln oft flächig aus. Anspruchsvollere Pflanzen verschwinden.
  • Gärung und Fäulnisbildung (insbesondere bei Rasenschnitt) führen zur Störung der Mikroorganismen im Boden und somit auch zur Störung des natürlichen Nährstoffkreislaufes.
  • Gartenabfälle können Wurzeln, Zwiebeln, Knollen oder Samen von nicht heimischen Pflanzen enthalten, die sich ausbreiten und unsere heimischen Pflanzen verdrängen.
  • Durch Gartenabfälle gelangt Nitrat in den Boden, das sich letztlich im Grundwasser wiederfindet.
  • Sobald sich an einer Stelle Abfälle befinden, kommt durch Nachahmer immer mehr Unrat dazu. Innerhalb von kurzer Zeit befindet sich an diesen Stellen eine kleine Deponie.
  • Und zuletzt, dieser Entsorgungsweg verstößt gegen umweltrechtliche, bzw. forstrechtliche Vorschriften und wird mit Bußgeld geahndet.

Ab in die Biotonne

Pflanzliche Abfälle sind entweder selbst zu kompostieren oder über die Biotonne zu entsorgen. Rasen-, Strauch- oder Baumschnitt kann auch zu jedem der über 30 öffentlichen Grüncontainerplätze gebracht und in den Containern abgelagert werden. Auch bei den Altstoffsammelzentren befinden sich Grüncontainerplätze. Eine Liste aller Grüncontainerplätze finden Sie hier: www.st-poelten.at/gruenschnitt
Andere pflanzliche Abfälle als die genannten, wie z.B.: Fallobst, Küchenabfälle und Asche, dürfen auf diesen Plätzen nicht abgelagert werden, da sonst eine Weiterverarbeitung des gesammelten Materials nicht mehr möglich ist – diese gehören in die Biotonne oder Eigenkompostierung.

Gewerbliche Anlieferung zum Abfalllogistikzentrum

Wenn St. Pöltner BürgerInnen ihren Garten durch einen Gewerbebetrieb schneiden und entsorgen lassen, kann dieser gegen Vorlage einer Bestätigung, kostenlos am Abfalllogistikzentrum „Am Ziegelofen“, Linzer Straße 145, anliefern.
Dazu liegt ein Formular auf, auf dem der Grundstücksbesitzer bestätigt, dass der Grün-, Baum- /Strauchschnitt von einer privaten St. Pöltner Liegenschaft kommt. Gewerbliche Grünabfälle können kostenpflichtig beim ALZ „Am Ziegelofen“ angeliefert werden.
Wurzelstöcke können nur bei einem gewerblichen Entsorger abgeliefert werden.

Gewerbliche Anlieferungen bei den Grüncontainerplätzen sind verboten

Bitte bedenken Sie, dass die öffentlichen Grüncontainerplätze vor allem für Personen gedacht sind, die kein Fahrzeug zur Verfügung haben und ihren Grün- und Strauchschnitt mit Schiebetruhen oder kleinen Anhängern zum Containerplatz bringen.
Anlieferungen von Großmengen mit Traktoren, LKWs usw. sowie auch Anlieferungen durch Gewerbebetriebe sind verboten! Das Material darf nicht in Säcken abgelagert werden, da diese mühsam aussortiert werden müssen. Selbstverständlich hat auch Möbelholz, Bauholz und Restmüll nichts im Grüncontainer verloren.

Jetzt Biotonne anfordern

Wer seine Bioabfälle nicht selbst kompostieren kann oder will, braucht eine Biotonne. Die Behälter können telefonisch bei der Abfallwirtschaft der Stadt St. Pölten, Abfalltelefon: 02742/333-4444 beantragt werden.

Diese Abfälle gehören in die Biotonne:

  •  Obst- und Gemüseabfälle, sowie Gartenabfälle
  •  Strauch- und Grünschnitt
  • Schalen von Bananen und Zitrusfrüchten
  • Speisereste und verdorbene Lebensmittel ohne Verpackung
  • Kaffee- und Teesud samt Filter und Papierbeutel
  • Eierschalen, Federn, Haare
  • Schnittblumen, Topfpflanzen (ohne Topf)
  • Holzasche
  • kompostierbares Katzenstreu
  • Kleintiermist von Pflanzenfressern

Diese Abfälle gehören nicht in die Biotonne:

  • Plastiksackerl (Restmüll)
  • nicht kompostierbares Katzenstreu (Restmüll)
  • Hygieneartikel, Windeln (Restmüll)
  • Speiseöl und –fett (NÖLI)
  • Flüssigkeiten
  • Asche von Stein-, Braun-, Grillkohle und Koks (Restmüll)
  • Styropor und Kunststoffverpackungen (Restmüll)

Kompost und Biomüll: Sammeltipps und Pflege

Auch wenn Sie selbst kompostieren, kann ein Biomüllbehälter sehr sinnvoll sein. Unkraut, Speisereste, aber auch Unmengen von Fallobst will oder kann man oft nicht kompostieren. Der 80l Biomüllbehälter kostet im Jahr nur 56 Euro und nimmt auch das im Kompost Ungewünschte gerne auf.

Die richtige Pflege für die Biotonne

Auch die Biotonne braucht Pflege, so verhindern Sie, dass die Biotonne „lebt“:

  • Biotonne an einem schattigen Platz aufstellen,regelmäßig entleeren lassen und bei Bedarf reinigen
  • Einstreuen von trockenem Material wie Laub oder Häckselgut
  • Abdecken mit alter Blumenerde, Düngekalk, Urgesteinsmehl od. Sägespänen
  • Die Verwendung von Vorsammelsäcken (Papier oder kompostierbar EN Nr. 13432) verhindern das Ankleben des Biomülls an der Tonne
  • Zweige oder Holzkeile zwischen Tonne und Deckel sorgen für Belüftung
  • Den Deckel und Behälterrand mit verdünnter Essigessenz abwischen, schreckt Fliegen ab
  • Frische Rasenabfälle zuerst trocknen lassen, bevor sie in die Biotonne kommen

Sammeltipps für die Küche

  • Behälter mit Papier auslegen, oder Säckchen aus Papier bzw. Maisstärke (auf Kompostierbarkeit achten, EN Nr. 13432) verwenden
  • Obst oder Gemüse kann gleich auf Papier oder Küchenrolle geschält werden und die Abschnitte dann eingewickelt im Sammelbehälter entsorgt werden
  • Fruchtfliegen mögen den Geruch von Nelkenöl und Sandelholz nicht
  • Ausgepresste Zitronenschalen lassen sich noch bestens zur Pflege des Biomüllküberls nutzen: Gereinigten Behälter gut damit ausreiben, einwirken lassen und mit Wasser nachspülen – das beugt schlechten Gerüchen vor
  • Den Behälter regelmäßig entleeren – am besten täglich, säubern und verschlossen halten