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Niedermoor

Niedermoore bilden sich durch die Verlandung von stehenden oder langsam fließenden Gewässern in Verbindung mit charakteristischen Pflanzengesellschaften. Aus abgestorbenen Pflanzenteilen, die aufgrund der dauernd herrschenden Nässe nicht mineralisiert werden, entstehen über einen längeren Zeitraum Torfschichten. Niedermoorböden stellen somit organische Böden dar, welche immer im Kontakt mit dem Grundwasser sind. Sie sind daher, im Gegensatz zu regenwassergespeisten Hochmooren, mineral- und nährstoffreicher.

Die verschiedenen Moorböden (insbesondere Hochmoore) stellen bekanntermaßen einen riesigen Kohlenstoffspeicher dar. Die Erhaltung ist daher eine wichtige Maßnahme gegen den Klimawandel. Aufgrund der extremen Standortbedingungen sind sie gleichzeitig auch Lebensraum für seltene, spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Der Schutz und die Pflege von Mooren hat somit hohe Priorität im Naturschutz.

In St. Pölten beherbergt das Naturdenkmal Siebenbründl ein sehr kleinflächiges, kalkhaltiges Niedermoor. Es ist als Kleinseggen-reiches Quellmoor ausgebildet und bildet einen Standort für selten gewordene Pflanzen, wie Orchideen oder auch Wollgräser. Dieser naturschutzfachlich wertvolle Lebensraum ist auf händische Pflege angewiesen und ist sensibel gegenüber Nährstoffeintrag aus der Luft beziehungsweise aus dem Wasser.

                               Niedermoor-Boden (Siebenbründl) im Pürckhauer-Bohrstock © Roman Portisch

Breitblattriges Knabenkraut Sigrun DietrichBreitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) © Sigrun Dietrich