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Anmoor

Als Anmoore bezeichnet man stark humose Mineralböden, welche unter sehr feuchten Bedingungen entstanden sind. Diese Böden stellen somit keine organischen Böden dar und werden auch nicht zu den „echten“ Mooren gezählt. Obwohl sie den für Torfe geforderten Mindestgehalt an organischer Substanz nicht erreichen, binden auch sie große Mengen an organischem Kohlenstoff. Charakteristisch ist der "Anmoorhumus" als Humusform. Er ist im nassen Zustand schmierig und weist einen "tintigen", an Gerbstoffe erinnernden Geruch auf. Anmoor-Standorte können naturschutzfachlich wertvolle Lebensräume darstellen. Spezielle Feuchtwiesen-Typen bis hin zu Sumpfwiesen und Bruchwälder sind die typische Vegetation solcher Standorte. Oftmals sind diese Flächen schwer zu bewirtschaften und verlangen spezielle Gerätschaften bis hin zu händischer Pflege.

In St. Pölten beherbergt das Naturdenkmal Siebenbründl bachbegleitend kleine Pfeifengraswiesen. Sie wachsen auf einem kalkhaltigen Anmoor-Boden und bilden einen Lebensraum für selten gewordene Arten, zum Beispiel Orchideen und Prachtnelken.

                               Anmoor-Boden (Siebenbründl) im Pürckhauer-Bohrstock © Roman Portisch

                               Prachtnelke (Dianthus superbus) © Ingrid Leutgeb-Born