Der Hauptfriedhof befindet sich in der Goldeggerstraße und wird seit 1894 genutzt. In St. Georgen, Spratzern, Stattersdorf, Pottenbrunn, Radlberg und Viehofen, befinden sich weitere sechs Bezirksfriedhöfe, die zur Landeshauptstadt St. Pölten zählen. Auf diesen Bezirksfriedhöfen ist das Erdreich meist mit Gestein vermischt, das heißt, dass die Verwesung von Verstorbenen dort schneller voranschreitet, da hier der Boden lockerer und nährstoffreicher ist. Am Hauptfriedhof, wo der Boden hingegen lehmig ist, kann die Verwesung länger andauern, da Lehmböden eine sehr große Dichte haben können.
Das Leben in diesen Böden ist neben den Mikroorganismen sehr vielfältig. Es gibt hier unter anderem Erdhummeln, Wespen, Mäuse, Regenwürmer, Asseln, Spinnen und noch zahlreiche andere Lebewesen. Der Hauptfriedhof hat bis auf die asphaltierten zentralen Wege ausschließlich unbefestigte Kieswege. Lindenalleen mit mehreren Altbäumen verleihen dem Friedhof Parkcharakter. Der 3,5 ha große Waldfriedhof hat viel Grünfläche und eine große Strauch- und Baumschicht. Hier trifft man Rehe, Hasen, Fasane, Eichhörnchen, Eidechsen und viele verschiedene Vogelarten, darunter auch die Waldohreule, die durch Lanius, die Forschungsgemeinschaft für regionale Faunistik und angewandten Naturschutz, 2019 erforscht wurde.
Lockeres Erdmaterial Viehofen © Andreas Wittmann
Grab am Hauptfriedhof St. Pölten © Andreas Wittmann