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Finanzierung für ehemalige Synagoge steht

Die Generalsanierung des Jugendstil-Juwels startet im Herbst 2022. Die Kosten für die Neuaufstellung als modernes Kultur- und Ausstellungszentrum in der Höhe von 4,6 Millionen Euro werden jeweils zu rund einem Drittel von Bund, Land und Stadt getragen.

Visualisierung der Synagoge St. Pölten nach der Sanierung (Foto: Pfoser/Asynkron)
Barrierefrei und mit noch mehr Platz für Kultur soll die Synagoge in der Landeshauptstadt bis 2024 gestaltet werden. (Visualisierung: Pfoser/Asynkron)

Die Neuaufstellung der Ehemaligen Synagoge St. Pölten für den Kulturschwerpunkt 2024 wird zu einem gemeinsamen Projekt von Bund, Land und Stadt. Das gaben Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Bürgermeister Matthias Stadler heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz vor Ort bekannt.

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Ein Schulterschluss von Bund, Land und Stadt sowie der IKG ermöglicht die Sanierung der Synagoge bis 2024. (Foto: Vorlaufer)

„Im Jahr 2024 präsentieren wir in St. Pölten ein internationales Programm und freuen uns so auch auf internationales Publikum“, erklärt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Das Herzstück des Kulturschwerpunkts St. Pölten 2024 ist die Revitalisierung der Ehemaligen Synagoge als Ort der Auseinandersetzung mit Geschichte und Kultur.“ Die Landeshauptfrau nutzte die Gelegenheit, sich nochmals bei der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), vertreten durch den Generalsekretär für kaufmännische Angelegenheiten Klaus Hoffmann, für die gute Zusammenarbeit zu bedanken. Im April letzten Jahres wurde ein Bestandsvertrag zwischen der IKG und der NÖ Museum Betriebs GmbH als zukünftiger Betreiber abgeschlossen.

„Die Ehemalige Synagoge von St. Pölten ist ein besonderes Bauwerk, das an jüdisches Leben in Österreich vor dem Nationalsozialismus erinnert. Österreich hat aus seiner historischen Verantwortung den Auftrag, die Erinnerung an das dunkelste Kapitel seiner Geschichte wachzuhalten und jüdisches Leben sichtbar zu machen“, begründet Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka die Unterstützung durch den Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Holocaust mit 1,15 Millionen Euro Euro. Weitere 400.000 Euro Bundesförderung steuert das Bundesdenkmalamt für Sanierungen bei.

Geschichte, Gedenken und Gegenwart

„Die Ehemalige Synagoge wird das kulturelle Leben in der Stadt mitprägen und eine ideale Verbindung zwischen Kulturbezirk und Innenstadt sein“, begründet Bürgermeister Matthias Stadler die Unterstützung der Stadt. Der studierte Historiker freut sich über die gemeinsame Finanzierung durch Bund, Land und Stadt, denn: „Die ehemalige Synagoge ist für mich ein Ort, an dem die schrecklichen Auswirkungen der Diktatur und unsere damit einhergehende Verantwortung, aber auch der Segen unserer demokratischen Freiheiten greifbar werden. Eine Institution, die es schafft, Geschichte, Gedenken und Gegenwart gerade auch für junge Menschen zu verbinden, kann weit über die Landeshauptstadt hinaus große Bedeutung erlangen“, ist sich Stadler sicher.

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Bei allen Arbeiten im Rahmen der Sanierung wird auf die wertvolle Innengestaltung Rücksicht genommen. (Foto: Vorlaufer)

Barrierefreier Bau mit Fertigstellung im Frühjahr 2024

Mit Frühjahr 2024 soll das Jugendstil-Juwel in neuem Glanz erstrahlen. Das Nebengebäude, das sogenannte Kantorhaus, soll zukünftig der Wissensvermittlung dienen und weiterhin den Bürobetrieb beherbergen. Sowohl der Synagogenbau mit Frauengalerie und Chor als auch das Kantorhaus werden barrierefrei zugänglich. Hierfür werden eine Liftanlage sowie im Eingangsbereich Auffahrten zur Überwindung der Höhenunterschiede eingebaut. Ebenso werden die Sanitäranlagen ausgebaut. Zusätzliche Flächen entstehen in einem pavillonartigen Zubau im rückwertigen Hofbereich. Die Sanierung und Adaptierung des denkmalgeschützten Gebäudes erfolgt gemäß den gültigen Standards der Baudenkmalpflege in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt.

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