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St. Pölten zeigt Flagge für sexuelle Vielfalt und ein friedvolles Miteinander

Im Juni ist eine Fahnenstange auf dem Rathausplatz und das Rathaus (ab Freitag, 11. Juni*) mit der Regenbogenfahne beflaggt, um auf die Situation von LGBTQIA+ Personen in Österreich und darüber hinaus aufmerksam zu machen.

v.l.: Mariella Schlossnagl (Büro für Diversität), Martin Koutny (Leitung Bürgerservice), Mag.a Martina Eigelsreiter (Leitung Büro für Diversität), Bürgermeister Mag. Matthias Stadler, Ilse Knell und Julia Lechner (beide Büro für Diversität). (Foto: Josef Vorlaufer)
Das Hissen der Regenbogenfahne ist ein klares Bekenntnis zu Diversität und Gleichberechtigung. (Foto: Josef Vorlaufer)

LGBTIQA+ steht für „Lesbian, gay, bisexual, transgender, intersex, queer, asexual plus“/ lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche/ transgender, intersexuelle, queere und asexuelle Menschen und plus nicht erwähnte Personen, die sich nicht in eine der oben genannten sexuellen Orientierungen oder Geschlechtsidentitäten einordnen.

* Derzeit weht am Rathaus die schwarze Fahne anlässlich des kürzlich verstorbenen Vizebürgermeisters a.D. Amand Kysela.

Umfrage unter LGBTQIA+ Personen in Europa

Vor einem Jahr veröffentlichte die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) die Ergebnisse ihrer Studie „EU LGBT II Survey: A long way to go for LGBTI equality“. Befragt wurden 140.000 Menschen in allen EU-Mitgliedsstaaten sowie in Nord-Mazedonien und Serbien. Die Ergebnisse sind wenig erfreulich. Sie zeigen, dass homosexuelle Menschen und Transgender-Personen in Europa immer noch massiv diskriminiert werden:

  • 43 Prozent aller befragten Personen erfuhren persönlich Diskriminierung oder Belästigung wegen ihrer sexuellen Orientierung/Identität.
  • 21 Prozent fühlten sich am Arbeitsplatz trotz des EU-weiten Diskriminierungsschutzes diskriminiert, in Österreich sind es 20 Prozent.
  • 10 Prozent der in den 12 Monaten vor der Befragung auf Jobsuche gewesenen Menschen fühlten sich im vergangenen Jahr diskriminiert. In Österreich sind es ebenfalls 10 Prozent.
  • 19 Prozent der Befragten fühlten sich in den letzten 12 Monaten im schulischen oder universitären Bereich diskriminiert.
  • 11 Prozent der homosexuellen Menschen und 17 Prozent der Transgender-Personen wurden innerhalb der letzten 5 Jahre wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität körperlich oder verbal angegriffen.

Quelle: EU LGBTI Survey II, Länderdaten für Österreich 2020, European Union Agency for Fundamental Rights 

„Pride Month“ und „Christopher Street Day“

Der „Pride Month“ findet jedes Jahr im Juni statt und ist für alle Menschen, die sich nicht als heterosexuell definieren, oder mit der Zuordnung in die klassischen Geschlechter Mann/Frau nicht einordnen können oder wollen, eine Möglichkeit für die volle rechtliche Gleichstellung in allen Bereichen des Lebens zu demonstrierten. Der Pride-Monat schafft Sichtbarkeit und setzt ein Zeichen gegen jegliche Form der Ausgrenzung. Der Höhepunkt ist dabei der Christopher Street Day, der an die Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969 erinnern soll, in der der sogenannte Stonewall-Aufstand stattfand. Damals stürmten PolizistInnen in der Christopher Street in New York gewaltsam die Homosexuellen-Bar „Stonewall Inn“, aber ein Großteil der BesucherInnen wiedersetzte sich der Verhaftung. Das war ein Wendepunkt im Kampf für Gleichberechtigung. Der Christopher Street Day wird mittlerweile nicht nur am 27. oder 28. Juni gefeiert, sondern in jeder Stadt unterschiedlich. Die Bezeichnung Christopher Street Day ist nur in Deutschland und der Schweiz üblich. In Österreich heißt der Umzug Regenbogenparade, in englischsprachigen und romanischen Ländern wird meist von Gay Pride oder Pride Parades gesprochen. In Australien sind die Paraden mit der Karnevalstradition vermischt worden und heißen deswegen dort Mardi Gras.

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