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Festival für Gegenwartskultur präsentiert Programm

Die Tangente St. Pölten lässt Verbindungen und Berührungen entstehen. Die Themen Ökologie, Erinnerung und Demokratie prägen von 30. April bis 6. Oktober das Programm. Es lädt auch ein, St. Pölten zu entdecken und neu kennenzulernen.

Vier Personen mit dem Programmheft. (Foto: Vorlaufer)
Tangente-Geschäftsführerin Angelika Schopper, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bürgermeister Matthias Stadler und NÖKU-Geschäftsführer Paul Gessl präsentierten unter anderem das umfangreiche Programmheft zur Tangente 2024. (Foto: Vorlaufer)

International, interdisziplinär und zeitgenössisch präsentiert sich das Programm der Tangente St. Pölten – Festival für Gegenwartskultur im Jahr 2024, das am 1. Dezember im Rahmen einer Presseveranstaltung präsentiert wurde.

Tarun Kade, kuratorischer Leiter der Tangente St. Pölten, führte durch das spartenübergreifende Programm aus Bildender Kunst, Theater und Performances, Musik, Literatur, Wissenschafts- und Diskursformaten. Themen der Gegenwart und weltweiter Relevanz – Ökologie, Erinnerung, Demokratie – werden aus dem Stadtgeschehen und seiner Geschichte heraus entwickelt. „Die Gegenwart ist die Tipping Time bei der es gilt, die Zukunft zu gestalten. Die Tangente St. Pölten beschäftigt die Frage, wie wir in dieser Gegenwart Spielräume des Handelns und Gestalten wiedergewinnen können. Und sie ist selbst ein Versuch, das auch zu tun. Wir möchten mit Kunst und Kultur berühren, die Menschen tangieren”, so Tarun Kade.

Zahlreiche Gastspiele, Ko- und Eigenproduktionen, Ausstellungs- und Musikprojekte, Konferenzen, Feste und Vermittlungsaktivitäten, ein eigens gestaltetes Festivalzentrum und vieles mehr steht auf dem Programm. Eine Vielzahl an Kooperationen mit neuen und bestehenden Institutionen sowie der lokalen Szene binden die gesamte Stadt und seine Umgebung mit ein. Die Spielorte reichen vom Glanzstoff-Gelände zum Sonnenpark, vom Festspielhaus St. Pölten und Museum Niederösterreich über das Landestheater Niederösterreich bis zur Bühne im Hof sowie dem Cinema Paradiso, vom Domplatz samt Museum am Dom bis zum Stadtmuseum und der Jahnturnhalle, vom KinderKunstLabor bis zur neu renovierten Ehemaligen Synagoge bis hin zu den Gewässern, Wäldern und Wiesen St. Pöltens.

Kooperation von Stadt und Land

Zur Realisierung der Tangente St. Pölten haben sich das Land Niederösterreich und die Stadt St. Pölten auf eine gemeinsame Kooperation verständigt. Der gemeinsame öffentliche Auftritt und die Zusammenarbeit aller Kulturpartner:innen heben die öffentliche Wahrnehmung der Region und tragen damit zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Hauptstadtregion und des Landes bei.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zur Tangente St. Pölten: „Wir wollen gerade in Zeiten wie diesen zeigen, dass Niederösterreich ein Land ist, wo sowohl zeitgenössische Kunst und Kultur als auch Traditionen und Bräuche einen hohen Stellenwert genießen, gepflegt und präsentiert werden. Die Tangente ist unser weithin sichtbares Bekenntnis zur zeitgenössischen Kunst. Mit der Tangente wollen wir nicht nur in St. Pölten sondern auch in den umliegenden Gemeinden und Regionen unserer Landeshauptstadt den kulturellen und touristischen Turbo zünden.“

Bürgermeister Matthias Stadler hält fest: „Als jüngste Landeshauptstadt werden wir uns ganz bewusst als weltoffen und zukunftsorientiert, lebendig und vielfältig, nahbar und zeitgenössisch präsentieren. Die vielfältigen Auseinandersetzungen mit Ökologie, Erinnerung und Demokratie werden als Denkprozesse unsere Stadt künftig prägen und auch ausmachen.“

Programme entlang von Ökologie, Erinnerung und Demokratie

Zu Beginn am 30. April steht einer der Höhepunkte des Festivals auf dem Programm: Die Oper „Justice“ von Milo Rau, Hèctor Parra und Fiston Mwanza Mujila mit dem Tonkünstler-Orchester. Sie ist Teil des Themenschwerpunkts Ökologie im April und Mai, bei dem auch das international erfolgreiche Projekt „Shared Landscapes“ von Caroline Barneaud und Stefan Kaegi zur Aufführung gebracht wird, das für St. Pölten und Umgebung neu adaptiert wird. Weiters werden „Alien Disko“ von und mit The Notwist und die Neuinszenierung „Alfa Romeo und die elektrische Giulietta“ von Wunderbaum aufgeführt. Zum ersten Mal in Österreich zu sehen ist „Freeway Dance“, ein außergewöhnliches Tanzprojekt der japanischen Choreografin Ayaka Nakama. Eine hochkarätig besetzte Klimakonferenz für die Zivilgesellschaft, kuratiert von Globart in Zusammenarbeit mit Solektiv, findet im Sonnenpark statt.

Im Mai und Juni folgt der zweite Schwerpunkt Erinnerung mit der Eigenproduktion „X-Erinnerungen“, bei der sich das Publikum auf eine theatrale Spurensuche in Privatwohnungen in St. Pölten begibt. Die Theatermacherin Susanne Kennedy und Markus Selg entwickeln die ortsspezifische Installation „Wasteland“ auf dem ehemaligen Glanzstoff-Gelände. Auch gezeigt werden „Mothers. A Song for Wartime“ von Marta Górnicka, die Performance „Haribo Kimchi“ des aus Korea stammenden Jaha Koo oder „Hands Made“ der Choreografin und Tänzerin Begüm Erciyas. In Kooperation mit dem Stadtmuseum St. Pölten wird die Ausstellung „Blick in den Schatten. St. Pölten und der Nationalsozialismus“ gezeigt und die Reihe „Orgel experimentell“ lädt zu zeitgenössischer Orgelmusik in den Dom mit dem international vielbeachteten US-amerikanischen Komponisten John Zorn (Radical Jewish Culture).

Im Schwerpunkt Demokratie im September und Oktober entwickelt der iranische Regisseur Amir Reza Koohestani eine Adaption von Friedrich Schillers „Maria Stuart“ am Landestheater, die japanische Künstlerin Saeborg lädt Kinder und Erwachsene auf eine „Super Farm“ aus Plastik, die vielbejubelte Produktion „Der Garten der Lüste“ von Philippe Quesne ist zu Gast im Festspielhaus. Darüber hinaus bringen die Theatermacher:innen Julian Warner und Veronika Maurer den Klassenkampf als Wrestlingshow unter dem Titel „Kampf um die Stadt“ in die Jahnturnhalle.

Eines der Highlight-Projekte im Bereich Bildende Kunst ist der Kunstparcours „The Way of the Water“ entlang der Traisen und des Mühlbachs. Die international renommierte Kuratorin Joanna Warsza zeigt 25 künstlerische Positionen aus dem In- und Ausland, die im Dialog mit dem Wasser stehen. Vertreten sind u. a. Arbeiten von Sissel Tolaas, Amanda Piña, kollektiv neonpink, Elisabeth von Samsonow oder Lisa Tan.

Stadtprojekte, Partizipation und ein eigenes Festivalzentrum

Die Stadtprojekte öffnen neue Begegnungsräume für verschiedene Communitys und die freie Szene der Stadt. Mehrere Open Calls laden die Bevölkerung St. Pöltens ein, die Tangente mitzugestalten. Das Musik- und Kunstfestival „StadtLandFluss“ bietet eine Vielzahl von Bühnen für lokale Künstler:innen. Verantwortlich dafür ist Andreas Fränzl.

Bereits seit mehr als zwei Jahren kuratieren Muhammet Ali Baş und Magdalena Chowaniec verschiedene soziokulturelle Projekte in St. Pölten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Vermittlungsprojekten: In der Jugendkundgebung „Listen Now!“ formulieren junge Menschen aus St. Pölten ihre Ideen für eine bessere Zukunft. Mit dem Projekt „Sisters United“ in Kooperation mit dem Haus der Frau St. Pölten wird ein gemeinsames Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt.

Für die Gestaltung des Festivalzentrums in der Linzer Straße zeichnet Biennale Urbana (BUrb) verantwortlich. Das Kollektiv aus Venedig, das sich vor allem mit der Beziehung zwischen Kunst, öffentlichem Raum und sozialem Kontext befasst, verwandelt mit architektonischen und künstlerischen Mitteln Teile der Linzer Straße in einen Festival- und Kulturbezirk für die St. Pöltner:innen und Besucher:innen.

Zahlreiche Kooperationen

Die Tangente St. Pölten bindet die gesamte Stadt und ihre Region mit ein. Unter den zahlreichen Kooperationspartnern finden sich das neue KinderKunstLabor und die neu renovierte Synagoge, das Festspielhaus St. Pölten, das Landestheater Niederösterreich und die Bühne am Hof sowie das Stadtmuseum und das Haus der Geschichte – Museum Niederösterreich. Ebenso ein wichtiger Spielort der Tangente St. Pölten wird der neu gestaltete Domplatz sein, wo am 5. und 6. Juli die Konzerte „Tonkünstler und Gäste“ sowie „Pop am Dom“ stattfinden. Ebenso wird im Jahr des Festivals eine neue Museumscard eingeführt.

Details zu allen Veranstaltungen, zur Barrierefreiheit, zu den Öffnungszeiten, zum Kartenverkauf, der Abendkassen und vielem mehr gibt es hier.

Die kunstsinnige Stadt 

Kulturtechniken erlernen wir ab der Geburt, Kulturverständnis ist Selbstverständnis, Kunst ist ein Teil des Lebens. In Stadt und Land, in allen Stadtteilen und Bürgerhäusern. (mehr dazu)