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Klimabündnis: 30 Jahre Projektpartnerschaft

Die Stadtgemeinde St. Pölten ist im Jahr 1991 dem Klimabündnis, eine globale Partnerschaft zum Schutz des Klimas, beigetreten. In der aktuellen Broschüre sind die Klimabündnis-Aktivitäten, welche im Jahr 2022 im Stadtgebiet umgesetzt wurden, zusammengefasst.

Rio Negro-Koordinatorin Kerstin Plaß mit den Partnern der FOIRN vor einer Karte des geschützten Gebiets. In ihren Händen halten sie ein Bild von Klimabündnis-Mitarbeiter Johann Kandler, welcher die Partnerschaft in den 1990ern aufbaute. (Foto: Klimabündnis Österreich
Rio Negro-Koordinatorin Kerstin Plaß mit den Partnern der FOIRN vor einer Karte des geschützten Gebiets. In ihren Händen halten sie ein Bild von Klimabündnis-Mitarbeiter Johann Kandler, welcher die Partnerschaft in den 1990ern aufbaute. (Foto: Klimabündnis Österreich

Das Klimabündnis Österreich verbindet seit 1993 österreichische Gemeinden und Städte mit indigenen Völkern im Nordwesten Brasiliens. Diese Partnerschaft auf Augenhöhe hat das Ziel mehr Klimagerechtigkeit auf der Welt zu ermöglichen. Die Stadtgemeinde St. Pölten zählt zu den über 1000 österreichischen Klimabündnis-Gemeinden, die sich für Klimaschutz starkmachen.

Die Klimakrise kennt keine Landesgrenzen. Sie ist eine globale Herausforderung, die nur durch inter-nationale Zusammenarbeit bewältigt werden kann. „Lokale Antworten für die globale Klimakrise“ lautet daher das Credo des Klimabündnis. Durch die Mitgliedschaft im Klimabündnis-Netzwerk setzt St. Pölten ein starkes Zeichen für den Erhalt des Amazonas-Regenwaldes und den Klimaschutz.

Die globale Partnerschaft

Der Amazonas ist unser Verbündeter im Klimaschutz – das erkannten die Gründer:innen des Klimabündnis bereits in den 1990ern. Noch immer zerstören illegaler Abholzung, Goldschürferei und Mineralabbau diese grüne Lunge und stellen existentielle Bedrohungen für indigene Völker dar. Für den Schutz und Erhalt des Regenwalds braucht es gemeinsames Engagement: Seither schlossen sich dem Klimabündnis-Netzwerk nicht nur über 1000 Gemeinden in Österreich an, sondern auch Bundesländer und -hauptstädte, die die Region im Nordwesten Brasiliens finanziell und ideell unterstützen.

Erfolge der 30-jährigen Partnerschaft

Ziel der Partnerschaft war es nie, Regenwaldflächen freizukaufen, sondern die indigene Bevölkerung selbst dabei zu unterstützen, ihre Landrechte zu sichern. Und das ist gelungen: Inzwischen ist der Obere und Mittlere Rio Negro gemeinsam mit den angrenzenden Gebieten das größte zusammenhängende und nachgewiesen intakte Regenwaldgebiet Brasiliens. Eine Fläche von 135.00 km2, so groß wie Österreich und die Slowakei zusammen, konnte als indigenes Siedlungsgebiet langfristig geschützt und damit dem Raubbau von Ressourcen Einhalt geboten werden. Bei bisher 22 Delegations-Besuchen indigener Vertrer:innen in Österreich sowie österreichischer Gemeinden am Rio Negro wurden starke Bande geknüpft und persönliche Begegnungen mit nachhaltigen Folgen für die Arbeit dort wie hier ermöglicht.

Weitere Eckpfeiler der Partnerschaft sind die Aufwertung traditionellen Wissens durch Schulprojekte sowie die Ausbildung indigener Umweltbeauftragter, gepaart mit der Stärkung des Kunsthandwerks sowie der traditionellen Landwirtschaft in der Region. Die Vermarktung der regionalen Produkte zu fairen Preisen ermöglichte außerdem die zunehmende Teilhabe von Frauen. Der Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur mit großteils solarbetriebenen Funkstationen ermöglicht die institutionelle Stärkung der FOIRN. Die FOIRN ist mittlerweile eine so starke Vertretungsorganisation indigener Rechte, dass ihr Präsident Teil der Übergangskommission zur Einrichtung eines eigenen Indigenen Ministeriums war – nicht zuletzt auch dank der 30-jährigen Unterstützung durch österreichische Gemeinden, wie St. Pölten.

Auch in Europa verstehen immer mehr Menschen, wie wichtig der Amazonas und weitere Ökosysteme für den weltweiten Klimaschutz und den Artenerhalt sind: Ab einem Verlust von 20-25 Prozent der Regenwald-Fläche Amazoniens befürchtet die Wissenschaft das Eintreten eines Kipppunkts – der Punkt, an dem die Schäden irreversibel sind. Dies wirkt sich letztlich auf das gesamte Weltklima aus und betrifft uns alle. Ob dieser Punkt bereits erreicht sein könnte, ist umstritten, aber sehr wahrscheinlich, denn rund 20% der ursprünglichen Fläche gelten bereits als zerstört.

Auch nach 30 Jahren ist es heute wichtiger denn je, die Werte, welche hinter dieser Partnerschaft stehen, mit Leben zu füllen: Dass wir die Klimakrise nur lösen können, wenn wir alle an einem Strang ziehen und lokale Antworten auf globale Probleme in die Tat umsetzen.

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