Die resiliente Stadt

Internationaler Austausch zu klimaresistenter Stadtbegrünung

Wie können urbane Grünräume auch in Zukunft dem Klimawandel trotzen? Diese Frage steht im Mittelpunkt des neuen EU-Förderprojekts ReGreenX, an dem sich St. Pölten als eine von drei Transferpartnerstädten beteiligt.

Menschen setzen Pflanzen ein.
Während des Besuchs wurden vor Ort neue klimaresistente Pflanzen gesetzt. Initiativen, wie etwa gemeinsame Pflanzaktionen, an denen Menschen verschiedener Generationen teilnehmen, sind in Szeged Teil des Projekts ReGreenX. Foto: Zsófia Vincze, Elephant in the Room
Menschen setzen Pflanzen ein.
Im Rathaus der Stadt Szeged wurden erste Projekteinblicke präsentiert und offene Fragen diskutiert. Aus St. Pölten nahmen (v. l. n. r.) Franz Gruber, Martin Gruber-Dorninger, Daniel Brandtner und Dora Schilling teil. Foto: Zsófia Vincze, Elephant in the Room

Ziel des Projektes ist es, klimaresistente Pflanzenarten im urbanen Kontext zu testen und Kosten- sowie Ressourceneffiziente Lösungen für Grünräume in besonders stark von Hitze betroffenen Stadtbereichen zu entwickeln.

Das EU-Projekt ReGreenX unterstützt St. Pölten dabei, Stadtbegrünung stärker an den Klimawandel anzupassen und zukunftsfähig zu gestalten. Gemeinsam mit anderen Städten werden Lösungen erarbeitet, wie Grünflächen künftig besser auf Hitze und Trockenheit reagieren können. Dazu entstehen unter anderem kleine Modellgärten mit klimaresistenten Pflanzen in besonders hitzebetroffenen Stadtteilen, in denen neue Ansätze getestet werden. Zugleich eröffnet die Zusammenarbeit Einblicke in Verwaltungsstrukturen und Umsetzungsprozesse anderer Städte, von denen auch die eigene Praxis profitieren kann.

Zum offiziellen Auftakt des Projekts nahmen vier Mitarbeiter:innen der Stadtverwaltung, darunter ein Mitarbeiter der Stadtgärtnerei sowie drei Mitarbeiter:innen des Geschäftsbereichs Nachhaltigkeit, Umwelt & Energiewirtschaft, am ersten Vor-Ort-Treffen in der ungarischen Stadt Szeged teil. Dort fiel der Startschuss für die internationale Zusammenarbeit im Projekt ReGreenX, das von der Europäischen Städteinitiative (EUI) gefördert und von der Stadt Szeged geleitet wird.

Modellgärten als Testfelder für klimaresistente Stadtbegrünung

Szeged, wegen ihrer zahlreichen Sonnenstunden auch als „Stadt des Sonnenscheins“ bekannt, spürt die Auswirkungen des Klimawandels bereits deutlich. Steigende Temperaturen, zunehmende Trockenheit und beginnende Wüstenbildung setzen den städtischen Grünflächen stark zu. Das führt zu höheren Pflegekosten und größerem Zeitaufwand. Oft mit dem Ergebnis, dass viele Stadtbäume und Pflanzen dennoch absterben.

Hier setzt ReGreenX an: In urbanen Hotspots der Stadt Szeged entstehen Modellgärten und Versuchspflanzungen, in denen erforscht wird, welche Pflanzenarten Hitze und Trockenheit besonders gut vertragen. Diese Flächen erfüllen jedoch noch eine weitere wichtige Funktion: Sie sollen die Bevölkerung aktiv einbinden und für Stadtbegrünung und Klimawandelanpassung sensibilisieren. Denn das Problem betrifft längst nicht nur öffentliche Parks, sondern auch Privatgärten und Unternehmensareale, die zunehmend mehr Wasser, Pflege und personelle Ressourcen benötigen, um grün zu bleiben.

In den kommenden Jahren plant die Stadtverwaltung Szeged gemeinsam mit lokalen Projektpartner:innen die Umsetzung von rund 200 Maßnahmen – darunter die Einbindung von etwa drei Viertel der Bevölkerung, die Zusammenarbeit mit über tausend Unternehmen und Initiativen sowie zahlreiche weitere Aktivitäten.

Europäischer Wissenstransfer für hitzerobuste Lösungen

Neben St. Pölten beteiligen sich Timișoara (Rumänien) und Alhama de Murcia (Spanien) als Transferpartnerstädte an dem Projekt. Sie übernehmen im Laufe der Projektphase in Szeged entwickelte Ansätze, erproben diese im kleineren Maßstab in ihrer eigenen Stadt und bringen dabei ihre Erfahrungen und Perspektiven in den europäischen Austausch ein. Dieser gegenseitige Wissenstransfer ist ein zentraler Bestandteil von ReGreenX – denn jede Stadt steht vor unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und Herausforderungen.

Das Projekt läuft über 42 Monate bis Mai 2028. Jeder Transferpartnerstadt stehen für die Projektbegleitung 150.000 Euro zur Verfügung, davon 120.000 Euro aus EU-Mitteln.

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