Die l(i)ebenswerte Stadt

Der neue Promenadenring ist um einen Abschnitt gewachsen

Der diesjährige Bauabschnitt zur Neugestaltung des Promenadenrings zwischen der Schulgasse und der ehemaligen Synagoge konnte Ende Oktober fertiggestellt werden.

Neuer Abschnitt des Promenadenrings. (Foto: Josef Vorlaufer)
Frisch bepflanzt wirkt er noch unscheinbar – bald wird aber auch dieser neugestaltete Abschnitt des Promenadenrings so bunt und dicht bewachsen sein wie der erste. (Foto: Josef Vorlaufer)
Neuer Abschnitt des Promenadenrings. (Foto: Josef Vorlaufer)
Frisch bepflanzt wirkt er noch unscheinbar – bald wird aber auch dieser neugestaltete Abschnitt des Promenadenrings so bunt und dicht bewachsen sein wie der erste. (Foto: Josef Vorlaufer)

Der innerstädtische Promenadenring wird zu einem zukunftsfitten Raum umgestaltet. Nachdem im Vorjahr der erste Abschnitt zwischen dem Linzer Tor und der Schulgasse eröffnet wurde, konnte im April dieses Jahres mit den Arbeiten zur weiteren Umgestaltung bis zur ehemaligen Synagoge gestartet werden. Die Umsetzung wurde in vier Etappen unterteilt, die nun mit Ende Oktober sogar schneller als geplant abgeschlossen werden konnten.

„Mit dem neugestalteten Europaplatz samt dem Windfänger, der als neues Tor zur Innenstadt wirkt, ergibt sich nun bis zur ehemaligen Synagoge eine durchgehende Achse, auf der nachhaltig mehr Platz für die Menschen geschaffen wurde. Ein Stadtraum zum Bewegen, Flanieren und Verweilen, an dem auch die Bäume nachhaltig mehr Platz haben, um gesund und groß wachsen zu können“, freut sich Bürgermeister Matthias Stadler über die Fertigstellung.

Neue klimafitte Gestaltung

Mit breiten, gepflasterten Wegen konnten die Aufenthaltsflächen am neuen Abschnitt verdoppelt werden. Ein Wasserspiel, zwei Trinkbrunnen und drei schattenspendende „Loop-Boxen“ sorgen auch an heißen Tagen für mehr Abkühlung. Diese currygelben Gestelle sollen künftig die gesamte Promenade säumen und schaffen Platz für Sitzgelegenheiten, Spielzonen, Gastgärten und vieles mehr.
Zur umweltfreundlichen Fortbewegung wurden modernisierte und barrierefreie LUP-Haltestellen aufgestellt, 42 Radabstellplätze verbaut und zwei Stationen des Leihfahrradsystems „Nextbike“ errichtet. Auch eine Gassiwiese, Sitzschaukeln, eine Liege sowie Bänke, Sessel und Tische werten den neuen Abschnitt nun auf.

Stadtbäume bekommen mehr Platz zum Wachsen

Hinzu kommen 36 Bäume, denen riesige Rabatte von etwa 30 m² zur Verfügung stehen. Diese bieten nicht nur mehr Platz für die Wurzeln, sondern können auch dank innovativer Systeme das Regenwasser besser aufnehmen und speichern. In den kommenden Jahren sollen daraus große, gesunde Bäume hervorwachsen, die mit einer dichten Baumkrone für eine optimale natürliche Beschattung und Kühlung in den Sommermonaten sorgen. In 25 Jahren soll die Beschattung des Promenadenrings bei rund 50 Prozent liegen, das entspricht einer Verzehnfachung des bisherigen Werts.

Wertstoffe werden im Untergrund gesammelt

Neben jenen beim Alumnatsgarten, Leinerpark und Grillparzercampus wurde mit der Neugestaltung auch in der Dr. Karl Renner-Promenade eine weitere Unterflur-Sammelstelle verbaut. In den im Untergrund verbauten Containersystemen können Wertstoffe wie Papier, Glas, Verpackungsmüll (gelber Sack) und Alttextilien entsorgt werden. Der Vorteil: Das moderne System hat fünfmal mehr Volumen, sorgt für ein sauberes Stadtbild und spart durch die effiziente Sammlung mittels digitaler Füllstandüberwachung Ressourcen.

Ein Abschnitt als Einbahn, der andere gegenzügig

Der Bereich zwischen Schulgasse und Bernhard Wicki-Straße ist nun als Einbahnstraße für PKW in Richtung Osten geführt. Das Radfahren gegen die Einbahn in Richtung Westen ist dort auf einem breiten Radfahrstreifen möglich. Ab der Bernhard Wicki-Straße in Richtung Neugebäudeplatz ist die Fahrbahn zweispurig, sodass hier in beide Richtungen mit dem PKW und auch dem Stadtbus LUP gefahren werden kann.

Neue Markierungen schärfen das Bewusstsein für den Radverkehr

Am ersten fertiggestellten Teilabschnitt des Promenadenrings waren ursprünglich große Bodenmarkierungen mit Fahrrädern angebracht, die im Sinne einer „fahrradfreundlichen Straße“ darauf hinweisen sollten, dass in Fahrtrichtung Westen der Radverkehr im Mischverkehr mit Kraftfahrzeugen unterwegs ist. Da diese Piktogramme jedoch zu einem Übermaß an Irritationen der Verkehrsteilnehmer:innen geführt haben, wurde beschlossen, die großen Piktogramme zu ersetzen und die Relationen klarer zu kennzeichnen.

Um zu verdeutlichen, dass der Rad- und Kfz-Verkehr in Einbahnrichtung gemischt geführt werden, sollen auf den beiden neugestalteten Abschnitten künftig sogenannte „Sharrows“ aufgetragen werden. Die bereits aus anderen österreichischen Städten bekannten Bodenmarkierungen, eine Wortkombination aus „share“ (teilen) und „arrow“ (Pfeil), sind kleine Fahrradsymbole mit Richtungspfeilen und unterstreichen die besondere Bedeutung des Radverkehrs auf der Fahrbahn.

Der weitere Fahrplan

Aufgrund der aktuell notwendigen Konsolidierungsmaßnahmen wurde bereits im Voranschlag 2025 beschlossen, nur noch den heurigen Abschnitt durchzuführen und danach die weiteren Ausbauschritte auf unbestimmte Zeit zu verschieben. An der Umsetzung der weiteren Abschnitte wird jedoch weiterhin festgehalten, die Planungsarbeiten sind am Laufen. Der Zeitplan hängt vor allem von den finanziellen Rahmenbedingungen ab.

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