Andy Grubner und seine beiden Mitarbeiter sind schnell und leise zur Stelle, wo Not am Transport ist. "Alle können mich buchen", erklärt der 35-jährige. Und er transportiert auch — fast — alles: Bücher und Blumensträuße, Kaffee und Kleidung, Suppen und Souvenirs. Sogar Sportgeräte passen in die großen Lastenräder des Fahrradkuriers: "Den haben wir einem Kunden gebracht, der kein Auto hat, um den neuen Hometrainer vom Geschäft abzuholen — geht nicht, gibt's nicht bei uns."
Mit der Rikscha durch die Stadt
Bei Festen ist ein besonderes Fahrradkurier-Fahrzeug im Einsatz — die Rikscha. Andy Grubner kutschiert auch heuer wieder beim Höfefest Gäste von einem Kulturevent zum nächsten, oder bringt Braut und Bräutigam zur Hochzeitsgesellschaft, oder führt dann im Advent das Christkind durch die Innenstadt. Nicht nur St. Pöltner*innen, auch St. Pölten-Gäste sind begeistert. Daher will der Fahrradkurier im nächsten Jahr das touristische Angebot mit zwei zusätzlichen Rikscha-Taxis ausweiten.
Radl statt Riesenauto
Seit fünf Jahren kooperiert der Fahrradkurier mit DPD, bringt innerhalb der Promenade die Packerl zu den Adressaten. In St. Pölten ersetzen daher leise Räder die riesigen Transporter. „Seither bekomme ich immer mehr Anfragen von Privatpersonen, nicht nur Firmen“, freut sich Grubner auch über beste Google-Rezensionen im Netz und begeisterte Mundpropaganda bei den St. Pöltnern, die sich persönlich betreut fühlen. Nicht selten füllen an die 250 Packerl am Tag die Lastenräder, „zu Weihnachten waren es 500 Pakete pro Tag.“
Vom Rockstar zum Radler
Vor seiner Karriere als Rad-Transportunternehmer war Andreas Grubner aufstrebender Rockmusiker. Wegen einer Europatournee mit seiner Band hängte er spontan seinen Job als Holztechniker an den Nagel, suchte einen Nebenjob und ist so in die Selbstständigkeit geschlittert: "Radfahren und alles, was dazugehört ist jetzt mein Leben.“
Zunächst kooperierte er mit dem damaligen Rad-Lieferanten Peter Kaiser, verteilte Prospekte, übernahm den Rad-Job von Kaiser. Das Unternehmen ist rasch gewachsen ist, zwei Mitarbeiter radeln mit und Andys Frau, eine stressresistente gelernte Krankenschwester, hat das Büro übernommen.
Fest für alle zum Jubiläum
Der Fahrradkurier ist zur St. Pöltner Institution geworden. "Ich will in keine andere Stadt, hier ist noch Luft nach oben", hat Andreas Grubner Kooperations-Angebote anderer Gemeinden abgelehnt. Und er feiert sein 10-Jahres-Jubiläum mit den St. Pöltnern. Andy Grubner lädt ins Cinema Paradiso, am Freitag, 17. Oktober, ab 22 Uhr, natürlich mit Top-Musik. „Jeder ist herzlich eingeladen.“
Alle Informationen unter derfahrradkurier.at