Das Festspielhaus St. Pölten und die Freie Szene haben ein zweitägiges Programm zusammengestellt, das sich sehen lassen kann. Wer vorbeischaut, hat die Qual der Wahl: Live-Konzerte auf der Seebühne erleben oder im Klangturm mit KI-Stimmen experimentieren? Die Festspielhaus-Communities in Aktion sehen oder im Garten vom Museum Niederösterreich selbst zum Mikrofon greifen? Am Traisenufer entspannen, sich am Landhaus Boulevard von Performances überraschen lassen oder in der Tiefgarage bis in die Morgenstunden tanzen?
„Feiern wir den Start in den Sommer mit guter Laune, vielen Überraschungen und einem lauten Tusch“, so der Appell von Bürgermeister Matthias Stadler.
Von der Seebühne bis in die Tiefgarage
Poetisch startet das Programm mit einer Lesung der Literaturzeitschrift „Die Brache" und Musik von Manu Alto und Shirin Bajalan. Rapperin und Multiinstrumentalistin Skofi schließt mit Hip-Hop-Beats und feinen Lyrics an, ehe Sux Sux Sux mit Garage-Surf-Punk für Stimmung sorgt und Sharktank zeigt, was es heißt, musikalisch gegen den Strom zu schwimmen. Am zweiten Tag heizt auf der Seebühne Lahmana mit Psychedelic Rock und hypnotischen Klangexperimenten ein, Markus Köhle und Yasmo liefern gleich mehrmals Slam Poetry. Mit Harfe, Ukulele und drei Stimmen entführt Sarah Bernhardt in die Mostviertler Kindheit, während Wortakrobatin Spilif mit reflektierten Texten zwischen Hip-Hop, Indie und Jazz balanciert. Das Festivalfinale läutet Ankathie Koi mit Retro-Pop und einer gehörigen Portion Exzentrik ein.
Mit den Tanz-Communities des Festspielhaus St. Pölten wird der Festspielhaus-Vorplatz zur Bühne. Indoor sorgt Circus Baobab für Aufsehen: Die Compagnie aus Guinea rückt in ihrem Stück Yongoyély das Leben westafrikanischer Frauen in den Mittelpunkt. Bei Joyce Muniz kommt in der Tiefgarage mit „deepem“ House und Techno Tanzfreude auf, bevor Seba Kayan orientalfuturistischen Elektro mit Acid zu einer Polyphonie der Sinne verschmelzen lässt.
Im Garten vom Museum Niederösterreich sprießen nicht nur die Blumen, sondern auch die Kreativität: Am Nachmittag bieten Kreativstationen, Seifenblasen und eine Hüpfburg Spaß für die ganze Familie. Am Abend wird das Publikum selbst zum Star: Schnell die Stimme ölen und bei LIMUKA (Live-Musik-Karaoke) den Lieblingssong mit Live-Band zum Besten geben.
Unter dem Motto „Zauberstimmen – betören verführen zerstören“ erklingen unterschiedlichste Stimmen aus dem Klangturm: von der virtuellen Stimme des Theremins über die unverstärkten Stimmen des Wöd Chor Plus bis hin zu KI-generierten „Voice-Clones“. So vielfältig, wie die Stimmen in unserer sich wandelnden Gesellschaft.
Community-Projekte, Infostände der lokalen Szene, Workshops, Touren durch das Regierungsviertel oder eine Bootsfahrt auf dem Landhausteich: Abseits der großen Bühnen gibt es einiges zu entdecken. Der Klangturm-Vorplatz wird zum informellen Treff- und Angelpunkt für die Besucher:innen, am Skatespot werden Skills geteilt und die lokale DJ-Szene sorgt für tanzbare Sounds. Vintagestücke, „selfmade things“ und mehr können beim Nachtbazar erstanden werden. Jenseits des Festivaltrubels lädt Sankt. zur Flusspause und junge Besucher:innen freuen sich auf das Familienprogramm.
Das gesamte Programm ist hier zu finden.