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Der Umstieg auf erneuerbare Energie ein Prozess

Walter hat sich dafür entschieden, auf erneuerbare Energie zu setzten. Der Umstieg ist oft mit einem Prozess verbunden, der mit einer Erkenntnis beginnt.

Das Auto von Walter Wiesmüller fährt mit Pflanzenöl. Foto: Walter Wiesmüller
Das Auto von Walter Wiesmüller fährt mit Pflanzenöl. Foto: Walter Wiesmüller

"Die Erneuerbare Energie hat mich schon sehr bald begonnen zu interessieren. Es war eigentlich am Beginn mehr die Faszination, dass man mit so einfachen und natürlichen Energievorkommen, wie Sonne und Biomasse, dieses politisch und gesellschaftlich dermaßen viel Leid verursachende Erdöl gänzlich ersetzten kann", weiß Walter Wiesmüller.

Über Jahre hinweg gelernt und optimiert

Walter Weismüller fügt hinzu: "So begann ich in den Neunzigern mit dem Tanken von Biodiesel und baute eine kleine PV Anlage für die Beleuchtung von Kinderzimmer und Aquarium. 2001 errichtete ich eine Pflanzenölheizung in Verbindung mit einer solarthermischen Anlage. Die Pflanzenölheizung lieferte über elf Jahren neben Wärme, auch erneuerbaren Strom für vier Haushalte. Der Betrieb war anfangs nicht immer leicht, da es bei einer Störung kaum einen Handwerker gab, den ich zu Hilfe holen konnte. So musste ich viele Fehler selbst beheben. Dabei lernte ich aber auch, wie die Technik funktioniert."

Pflanzenöl fürs Auto

"Meine Solaranlage, welche heute noch in Betrieb ist, hat inzwischen umweltfreundliche, thermische Energie im Gegenwert von 14.000 Liter Heizöl erzeugt. Der Geschirrspüler und die Waschmaschine sind beide am Warmwasser angeschlossen und brauchen dadurch nur ca. ein Drittel der üblichen Strommenge. Im Winter erzeugt das Warmwasser der Pelletkessel. Um auch mit dem Auto umweltfreundlich unterwegs zu sein, baute ich unseren PKW auf Pflanzenölbetrieb um. Inzwischen haben wir mit dem Auto ca. 92.000 km, mit Treibstoff von österreichischen Bauern zurückgelegt", so der Tüftler.

Stromautark mit dem Auto unterwegs

"Um Herauszufinden, ob man sich auch mit Solarstrom fortbewegen kann, installierte ich auf dem Dach einer E-Rikscha, Leicht-PV-Module, die ein Aufladen an der Steckdose kaum mehr nötig machen. Das Fahrzeug wurde schließlich einem St. Pöltner Altersheim für Ausfahrten mit Heimbewohnern zur Verfügung gestellt. Dass unser Familienauto noch möglichst lange mit dem Biotreibstoff fahren kann, habe ich vor kurzem ein Carport organisiert. Dieses ist ebenfalls mit einer 2kW PV Anlage eingedeckt, welche nächstes Jahr in Betrieb geht. Gelernt habe ich den Umgang mit dieser Technik in Afrika. 2013 errichtete ich in dem Heimatort des Priesters von Pottenbrunn Pfarrer Sabinus, mit vielen Unterstützern, eine Stromversorgung für eine Schule, die ebenfalls auf Basis von Fotovoltaik betrieben wird", zeigt sich Wiesmüller stolz. 

Bild 4Die Solarzellen wurden mit einem umgebauten Feuerwehrauto nach Afrika geschifft. Foto: Privat