„Ein Crossover-Projekt zwischen Medientechnik und Gastronomie hatte ich schon ewig im Kopf“, erzählt Benjamin Pflügl (31) über den Ursprung der neuen Innenstadt-Location. Aktiv in der Gastroszene ist er davor primär als DJ gewesen: Über zehn Jahre lang beschallt er unter seinem Pseudonym Benjamin Hoags verschiedenste heimische Locations. Erste Clubbetriebserfahrungen und ein Medientechnik-Studium an der SAE Wien im zweiten Bildungsweg folgen.
Mieser Film – geniale Idee
Im Sommer 2022 schließlich führt ein eigentlich simples Alltagserlebnis aufs ganz konkrete Level: „Bei einem relativ schlechten Kinofilm hatte ich plötzlich erstmals ein richtig klares Bild von unserer Bar“, erinnert er sich. „Beim Zuschauen war mir nämlich wirklich so dermaßen langweilig, dass ich mein Gehirn derweil anderweitig beschäftigen wollte. Herausgekommen ist die Vorstellung, wie es wäre, Leuten an nur einem Ort jedes beliebige Ambiente bieten zu können.“ Die Vision ist geboren: Ein Raum, der alles sein kann.
Gemeinsame Belebung der Heimatstadt
Nach eingehender Planungsphase findet sich im Top-Gastronomen Michael Müller (28) der obligate kongeniale Partner, um die Vision real werden zu lassen. Als ausgebildeter Fachmann bringt Müller – nach vielen Jahren des Engagements in den besten Cocktailbars in Wien und auf der ganzen Welt – den gastronomischen Teil ins multivisuelle Bar-Konzept ein.
„Die große Karte, die klassischen Cocktails, den echten Bar-Charakter: Das alles steuert Michael mit seiner interkontinentalen Erfahrung bei“, verrät Pflügl über seinen Co, der wie er selbst in St. Pölten geboren und aufgewachsen ist. Dass sie ihr Lokal darum genau hier und nirgendwo anders eröffnen wollen, ist ihnen von Beginn an klar. „St Pölten ist einfach eine coole Stadt, die sehr gewachsen ist“, ist der Chameleon-Chef überzeugt. Noch nicht ganz ausgelotete Potentiale wollen sie darum bewusst nutzen.
Glücksfall Herrenplatz
Nach erfolgreicher Finanzierungsphase ist speziell die Location-Suche nochmals eine Top-Story: „Eigentlich hatten wir gerade ein anderes Lokal besichtigt und sind durch die Innenstadt spaziert, um drüber nachzudenken und zu reden“, lacht der Neo-Barbesitzer jetzt, „und auf einmal sind wir am Herrenplatz vor Nummer 6 gestanden. Und wussten, hier ist es perfekt – schon allein aufgrund der gut frequentierten und trotzdem so lauschigen Lage sowie der Geometrie des Raums. Das Rechteck nämlich ist optimal für unsere Hochleistungskurzdistanz-Beamer, die Visuals und das Video Footage, kurz: für unsere Vision des immer wechselnden Ambientes.“
Darauf schließlich bezieht sich auch der Name von St. Pöltens neuer Szene-Cocktailbar: Alles ist wunderbar wandelbar. Und die Besucher*innen werden in immer neue Illusionen getaucht.
Ansturm auf St. Pöltens neue Classic Cocktails
Am 4. August wird die Chameleon Bar aufgesperrt – einfach so und ganz bewusst, ohne vorab jegliche Werbung zu machen. „Das Soft Opening war unsere Entscheidung, erst einmal quasi im Stillen aufzumachen und in die Abläufe reinzukommen“, erklärt Pflügl. Ein sehr guter Plan. In Wahrheit wird die Bar jedoch gleich am ersten Tag von begeisterten Gästen gestürmt. Trotz des schlechten Wetters drängen sie sich sogar gern auch draußen unter der Markise an den Stehtischen. Ein Traum für jede*n Gastronom*in, mit dem alle Erwartungen an einen positiven Geschäftsstart weit übertroffen werden.
„Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Zum Glück waren die Leute sehr verständnisvoll, weil sie ungeplant lange auf ihre Drinks warten mussten“, erinnert er sich. „Bei der offiziellen Eröffnung am 16. September waren wir dann aber echt bestens eingespielt.“
Und apropos eingespielt: „Wir freuen uns über ein echtes Top-Team. In diesem Zusammenhang ist es uns besonders wichtig, unsere Mitarbeiter*innen fair und ihrer großartigen Leistung entsprechend zu entlohnen“, schließt Pflügl ab. „Denn eine gerechte Bezahlung bedeutet Wertschätzung, die durch das beispiellose Service laufend zurückkommt – und von der dann auch unsere Gäste profitieren.“