Die Überraschung ist St. Pöltens Stadtarchäologen Ronald Risy gelungen: Die Besucher beim Meet & Greet der stp*Plattform lauschten gespannt, was Harald Ringbauer berichtete. Der niederösterreichische Populationsgenetiker war aus Leipzig zugeschaltet, wo er — international viel beachtet — über den "Schwarzen Tod" forscht. Und zwar an 500 Pest-Opfern, die die Archäologen am St. Pöltner Domplatz ausgegraben hatten. „Die große Zahl der identifizierten Opfer des Schwarzen Todes bietet uns die einmalige Chance besser zu verstehen, in welcher Beziehung diese Menschen, die alle im Jahr 1350 starben, zu den heute in Europa lebenden Menschen stehen“, sagt Ringbauer. So könnten wichtige genetische Informationen entdeckt werden, die für aktuelle und zukünftige Krankheitsausbrüche von Bedeutung sind.
"Von Steinen und Beinen" und "Blick in den Schatten"
Exklusive Einblicke in die beiden aktuellen Ausstellungen des Stadtmuseums erhielten die Gäste von Museumsleiter Thomas Pulle und von Ronald Risy — die beiden führten durch "Blick in den Schatten. St. Pölten und der Nationalsozialismus" und "Von Steinen und Beinen". Apropos: Eines der aufsehenerregendsten Fundstücke der Archäologen, der ursprünglich "Hexe" genannte Kerzenleuchter, heißt jetzt "Lucia". Die detailgetreue Replik der Figur kann als Souvenir im Museum und im Tourismusbüro erworben werden.
Neue Präsidentin des Vereins "Freunde des Stadtmuseums"
Ulli Mesner, neue Präsidentin der "Freunde des Stadtmuseums", präsentierte den neuesten Schatz des Hauses: das älteste Foto, das in St. Pölten aufgenommen wurde. Das Bild aus dem Jahr 1856 zeigt den Rathausplatz, war bei einem Grazer Antiquitätenhändler aufgetaucht und wurde vom Verein erworben. "Das Bild ist nicht nur ein großer Schatz für das Stadtmuseum und das Archiv, sondern auch ein Meilenstein der Stadtgeschichte und Fotografiegeschichte“, ist Museumsleiter Thomas Pulle überzeugt.
Netzwerken mit "Berta" und Reibenwein-Buffet
Beim anschließenden Plaudern und Netzwerken labten sich die Besucher an Fingerfood von Reibenwein, erfrischten sich mit dem Hauptstadtwein "Berta" und genossen den Sommerabend im Museumshof.