Zur Navigation Zum Inhalt

Reiseimpfungen

Foto: pixabay
Foto: pixabay

Sie planen eine Urlaubsreise? Vergessen Sie nicht aufs Impfen!

  • Kinderlähmung
  • Tetanus
  • Diphtherie
  • Keuchhusten
  • Typhus
  • Hepatitis A und B
  • Meningokokken-Meningitis
  • Japan B Encephalitis
  • Cholera
  • Tollwut
  • Gelbfieber (das Gesundheitsamt St. Pölten ist seit September 1994 autorisierte Gelbfieberimpfstelle)
  • Malaria

Sämtliche angeführten Impfungen, mit Ausnahme der Gelbfieberimpfung, können auch bei allen niedergelassenen Ärzten durchgeführt werden. Alle öffentlichen Impfungen und Reiseimpfungen und die Inanspruchnahme der Beratungsstellen können auch von auswärtigen Personen in Anspruch genommen werden.

Auch Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten sind weltweit vorkommende Infektionskrankheiten und gehören zum Reiseimpfprogramm.

Kinderlähmung

Viruserkrankung, die vorwiegend durch Schmutz- und Schmierinfektionen übertragen wird.
Symptome: Nach der Infektion kommt es zuerst zu einer grippeähnlichen Erkrankung, die in vielen Fällen ohne weitere Komplikationen abklingen kann ("Abortive Verlaufsform der Poliomyelitis"). Bei einigen Erkrankten kommt es jedoch nach symptomfreien Intervallen zu neuerlichem Temperaturanstieg und zentralnervösen Erscheinungen (Nackensteife, Muskelschwäche) und schließlich schlaffer Lähmung.

Die Impfung:
Der Polio-Salk-Totimpfstoff wird in Form einer Injektion verabreicht.
Impfschema 0-1-12 Monate

Auffrischungen: alle 10 Jahre, ab 60 Jahren alle 5 Jahre
1. Teilimpfung - nach 1 Monat
2. Teilimpfung - nach 1 Jahr
3. Teilimpfung, Auffrischungen in 10-jährigen Abständen

Diphtherie

Durch Tröpfcheninfektion übertragene bakterielle Erkrankung. Betroffen sind die Mandeln, der Kehlkopf und der Rachen. Durch Toxinabsonderung der Bakterien kann es zu Schädigungen des Herzmuskels, des Nervensystems und der Nieren kommen, ebenso zu Kreislaufzusammenbruch.

Vorkommen: besonders in Entwicklungsländern und Osteuropa - vorwiegend bei engem Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung. (Familienkontakt, Entwicklungshilfe etc.)

Die Impfung (Totimpfstoff) ist üblicherweise mit dem Tetanusimpfstoff kombiniert. Sollten Personen vor der Abreise schon ausreichend gegen Tetanus bzw. Polio immunisiert sein, so steht auch ein Diphtherie-Soloimpfstoff zur Verfügung (Impfschema: 0-1-12 Monate).

Tetanus (Wundstarrkrampf)

Wird durch Bakterien übertragen, welche durch verschmutzte Wunden in den Körper gelangen. Nach 4-14 Tagen kommt es zu schweren Muskelkrämpfen und Atemlähmung - häufig mit tödlichem Ausgang.

Die Impfung: Tetanus-Diphtherie - Totimpfstoff
Impfschema: 0-1-12 Monate
Auffrischung: 10-jährliche Auffrischungen
Wurde die Auffrischung mehr als 20 Jahre versäumt, so sind wieder zwei Teilimpfungen im Abstand von einem Monat erforderlich. Nach dem 60. Lebensjahr werden Auffrischungen in Fünfjahresabstand empfohlen.

Es steht auch ein Kombinationsimpfstoff (Kinderlähmung mit Tetanus-Diphtherie) zur Verfügung, welcher nach vollendeter Grundimmunisierung gegen Polio und Tetanus zur gemeinsamen Auffrischung verwendet werden kann.

Keuchhusten (Pertussis)

Die durch Tröpfcheninfektion übertragene bakterielle Erkrankung der Atemwege verläuft mit nur mäßigem Fieber und krampfartigen Hustenanfällen, welche wochenlang andauern können. Komplikationen sind Lungenentzündungen (oft für Säuglinge und Senioren tödlich!), Gehirnhautentzündung und Nabel- und Leistenbrüche durch Husten.
Wegen Zunahme der Erkrankungsfälle bei Jugendlichen und Erwachsenen, deren Infektion oft atypisch verläuft und nicht erkannt und behandelt wird, besteht erhöhte Ansteckungsgefahr für Kontaktpersonen!
Deswegen gibt es neue Impfstoffkombinationen, welche eine Komponente gegen Keuchhusten (Pertussis) enthalten. Diese können nur im Rahmen einer Auffrischung bei vollendeter Grundimmunisierung gegen Tetanus-Diphtherie (bzw. Tetanus-Diphtherie und Polio) angewendet werden (Auffrischungsintervall zehn Jahre).
Boostrix (Tetanus-Diphtherie-Pertussis)
Repevax (Tetanus-Diphtherie-Pertussis-Polio)

Typhus

Darminfektion durch Salmonellen. Die Aufnahme des Erregers erfolgt durch Wasser und Nahrungsmittel (Eis, Salate, Eier, unzureichend erhitztes Geflügel). Nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von zehn Tagen kommt es zu Fieber, Durchfällen, Milzschwellung und häufig auch Gelenksentzündungen. Auch nach Abklingen der Krankheitserscheinungen können noch infektiöse Krankheitserreger ausgeschieden werden.
Verbreitung: fast weltweit
Impfung: Totimpfstoff als Injektion - Typhim VI oder Typherix
Die Verabreichung ist ab dem zweiten Lebensjahr möglich, die Schutzdauer beträgt ca. drei Jahre.

Hepatitis A

Die infektiöse Gelbsucht wird durch Kontakt mit Nahrungsmitteln, Meeresfrüchten, Speichel und Stuhl übertragen.
Diese Viruserkrankung führt nach einer Inkubationszeit von ca. drei Wochen zu Fieber, Übelkeit und Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute.
Die Erkrankung ist weltweit verbreitet.
Impfstoffe: Passive Impfung mit Gammaglobulin (als Reiseprophylaxe nicht mehr aktuell, wird vorwiegend als Sofortmaßnahme bei Infektionsverdacht angewendet).
Aktive Immunisierung mit Havrix 1440 (eine Teilimpfung vor Abreise, zweite Impfung nach ca. einem Jahr - zwanzig Jahre Schutzdauer).
Für Kinder bis zum 15. Lebensjahr steht Havrix 720 junior zur Verfügung - selbes Impfschema wie oben.
Für Auslandsreisen ist seit kurzem auch ein Kombinationsimpfstoff gegen Hepatitis A und Typhus erhältlich. Dieser kann ab dem 16. Lebensjahr angewendet werden, falls noch kein Impfschutz gegen Hepatitis A und Typhus vorliegt. Vor der Abreise ist eine Impfung erforderlich, dann besteht ein Impfschutz gegen Typhus von drei Jahren. Nach 6-12 Monaten sollte die zweite Teilimpfung mit Hepatitis A erfolgen (Impfschutz ca. zwanzig Jahre).

Hepatitis B

Die chronische Gelbsucht kann durch Blut, unsaubere Spritzen, Nadeln, Zahnarztbohrer, Blutkonserven und Rasierklingen übertragen werden. Sehr häufig erfolgt die Infektion auch durch Sexualkontakte und Tätowieren und Piercen mit nicht sterilem Werkzeug.
Die Erkrankung ist weltweit die häufigste Ursache für chronische Leberschäden durch Zirrhose und Leberkarzinom.
Impfstoff: Aktiver Totimpfstoff - zwei Teilimpfungen mit Mindestabstand zwei Wochen (besser vier Wochen), dritte Teilimpfung nach sechs bis zwölf Monaten, Auffrischungen sind nur nach negativem Antikörpertest erforderlich.
Für Kinder bis zum 15. Lebensjahr steht ein entsprechender Impfstoff mit halber Dosierung zur Verfügung (Engerix B 10 µg).
Der Hepatitis-B-Impfstoff ist auch in der Kombinationsimpfung für Säuglinge und Kleinkinder enthalten (Infanrix hexa).
Die beiden letztgenannten Impfstoffe sind gratis, die Kosten trägt die NÖ Landesregierung.

Seit Jahren werden auch Kombinationsimpfstoffe, welche gegen Hepatitis A und B schützen, verwendet (Twinrix für Erwachsene und Kinder bis zum 15. Lebensjahr).
Impfschema: 0-1-12 Monate. Auffrischungen sind für Hepatitis A nach zwanzig Jahren, bei Hepatitis B nur nach negativem Antikörpertest erforderlich.

Meningokokken-Meningitis

Durch Tröpfcheninfektion übertragene bakterielle eitrige Gehirnhautentzündung. Führt zu Hirndrucksteigerung, neurologischen Ausfallserscheinungen, Fieber, Störung der Blutgerinnung und zu septischem Schock. Wegen akutem Krankheitsverlauf ist die Früherkennung und rechtzeitige Antibiotikabehandlung oft problematisch - dadurch immer wieder Todesfälle.
Vorkommen: Nordafrika bis Zentralafrika, mittlerer Osten bis Nordindien, Nepal und Tibet.
Gegen die subtropischen Stämme A, C, W und Y ist ein Impfstoff vorhanden, gegen den "europäischen" Typ B nicht.
Impfung: Einmalige Stichimpfung, Schutzdauer ca. vier Jahre, ab dem zweiten Lebensjahr möglich.
Weiters steht nun ein Impfstoff gegen den Meningokokkenstamm C zur Verfügung, welcher ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat geimpft werden kann.
Impfschema: je eine Teilimpfung im 3., 4. und 5. Lebensmonat, ab dem 1. Lebensjahr ist nur eine Einzeldosis erforderlich.

Japan-B-Encephalitis

Eine durch Stechmücken übertragene Viruserkrankung, welche nach einer Inkubationszeit von 6-16 Tagen zu grippeähnlichen Krankheitserscheinungen und anschließend zu einer Gehirn- und Gehirnhautentzündung mit Fieber, Nackensteifigkeit, Erbrechen, Krämpfen, Lähmungen und Bewusstlosigkeit führt.
Die Erkrankung verläuft bei 25 Prozent der Infizierten tödlich, bei weiteren 50 Prozent kommt es zu bleibenden neurologischen Ausfallserscheinungen (Lähmungen etc).
Vorkommen: besonders in ländlichen Regionen (Reisfelder) in Südostasien von Indien bis Südchina.
Impfung: Vor der Abreise sind zwei Teilimpfungen im Abstand von vier Wochen erforderlich, die Dauer der Schutzwirkung ist unbekannt - Auffrischungsintervalle werden derzeit untersucht.
Der Impfstoff soll nur Personen über 18 Jahren verabreicht werden.

Cholera

Wird durch Trinkwasser und Nahrungsmittel übertragen. Bei akutem Brechdurchfall sind Todesfälle durch Flüssigkeits- und Elektrolytverlust möglich.
Vorkommen: Entwicklungsländer, tropische Gebiete, manchmal auch Europa (vor einigen Jahren in Albanien)
Impfung: Vor der Abreise sind zwei Schluckimpfungen im Abstand von mindestens einer Woche erforderlich. Die Verabreichung ist ab dem zweiten Lebensjahr möglich (lösliches Granulat). Eine Stunde vor und nach der Einnahme nüchtern bleiben. Zwischen zweitem und sechstem Lebensjahr sind drei Teilimpfungen erforderlich.

Tollwut

Diese Virusinfektion wird vorwiegend durch Tierbisse übertragen. Der Erreger wandert von der Bissstelle ins Zentralnervensystem und führt zu Muskelkrämpfen, Schluckstörungen und Atemlähmung. Ohne rechtzeitige Behandlung immer tödlicher Verlauf.
Vorkommen: fast weltweit
Impfungen: Passive Immunisierung bei Infektionsverdacht
Aktiver Totimpfstoff mit dem Impfschema 0-7-21 (Tage), dann nach einem Jahr, Auffrischungen alle drei bis fünf Jahre
Diese Impfung wird für Tierärzte, Jäger, Expeditionsteilnehmer und Individualtouristen empfohlen.

Gelbfieber

Die Viruserkrankung wird durch Mücken- und andere Insektenstiche vom Affen auf den Menschen übertragen. Nach drei bis sechs Tagen kommt es zu Fieber, nach weiteren vier Tagen zu Lymphknotenschwellungen, Leberentzündung und Gelbsucht. Todesfälle sind möglich.
Vorkommen: tropisches Afrika und Südamerika
Impfung: Der Lebendimpfstoff kann ab dem neunten Lebensmonat verabreicht werden. Darf nicht bei Eiweißallergie angewandt werden. Bei einer einmaligen Gabe wird eine Schutzdauer von ca. zehn Jahren angegeben.

Malaria

Die Krankheitserreger (Plasmodien) werden durch Stechmücken (Moskitos) übertragen. Nach einer Inkubationszeit von 10-35 Tagen (abhängig davon, welche der drei Malariaformen übertragen wurde) kommt es zu Kopf- und Gelenksschmerzen, Fieber und Schüttelfrost.
Durch Zerfall der roten Blutkörperchen kann es zu einer Schädigung aller inneren Organe und des Gehirns kommen. Dies endet bei der Malaria tropica ohne rechtzeitige Behandlung häufig tödlich.

Vorkommen: im tropischen Südamerika, Afrika und Asien
Es gibt noch keine wirksame Schutzimpfung!

Zur Vorsorge müssen rechtzeitig Malariatabletten eingenommen werden. Die Art und Dosierung dieser Medikamente richtet sich nach der geographischen Region (Reiseziel) und der Art des Tourismus (Badeurlaub, Rundreise, Individualreise).

Bitte beachten Sie: Impfungen sind nur gegen Anmeldung im Gesundheitsamt in der Heßstraße möglich. 

Kontakt

Gesundheitsamt

Heßstraße 6, Erdgeschoß
3100 St. Pölten
Tel.: +43 2742 333-2517
E-Mail: gesundheit@st-poelten.gv.at
Öffnungszeiten: Mo. - Do. 08 - 11.30 und 13.30 - 15.30 Uhr, Fr. 08 - 12 Uhr​

zur Kategorie

Die gesunde Stadt

Eigenverantwortung durch Aufklärung im 21. Jahrhundert fördern, Vorsorgeprogramme auf solider Datenbasis ausbauen, gute medizinische Versorgung laufend verbessern.  (mehr dazu)