Genussvolle Seenlandschaft um St. Pölten

Nur wenige Städte haben einen, viele wünschen ihn sich: einen freien Zugang zu Badege­wässern. Die Bevölkerung von St. Pölten genießt den Luxus von gleich zwei kostenlos zugänglichen Badeseen. Der große und der kleine Viehofner See und der Ratzersdorfer See sind ein einzigartiges, 53 Hektar großes Naherholungsgebiet – nur wenige ­Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

Das Areal besteht aus Aulandschaften und den Wasserflächen der Seen, die im Sommer mit durchschnittlich 23 Grad Abkühlung bringen. Getrennt durch die Traisen, verbindet eine Fuß- und Radfahrerbrücke die Seen miteinander. Obwohl das kleinere der beiden Seegebiete, gibt es am Ratzersdorfer See das größere Freizeitangebot – sportlich und gastronomisch – sowie Badestege entlang der Ufer. Verzichtet werden muss auch nicht auf Annehmlichkeiten wie WC- und Duschanlagen, die man sonst oft nur im Freibad findet. Hunger holt man sich etwa auf einem der vier Beachvolleyball­plätze, in der Calisthenics-Anlage, beim Fußball, Basketball oder Minigolf.

SPRITZER AM SANDSTRAND

Wer sich seinen Badeplatz schon am Morgen gesichert hat, kann am Südufer in die »See Lounge« einkehren. Auf der ordentlichen Frühstückskarte stehen neben Klassikern auch eine Porridge-Bowl und Avocado-Toast. Mittags wählt man zwischen zwei Menüs und À-la-carte-Gerichten, am Nachmittag zwischen verschiedenen Snacks. Das Lokal wurde außerdem erst kürzlich um einen rund 100 Quadratmeter großen Sandstrand vergrößert.

Passend zum karibischen Flair spenden Strohsonnenschirme und zwei Palmen ausreichend Schatten. Die Beach-Bar serviert im Rahmen von Events Longdrinks, Cocktails und Spritzer-Variationen. Eine Alternative ist »Pansky’s Seestüberl«, gelegen am anderen Ende des Sees und mit typischem Freibadbuffet von Pommes bis Cevapcici. Einen Kiosk für selbst gemachtes Eis betreibt das »Café Easy«, das schon seit über 15 Jahren in der St. Pöltner Innenstadt besteht.

Die »See Lounge« am Ratzersdorfer See bietet nicht nur gutes Essen, sondern auch eine Beach-Bar und einen Sandstrand.
© Josef Vorlaufer

NATURBELASSENE BADEOASE

Ruhesuchende sind an den Viehofner Seen am besten aufgehoben. Der kleine Viehofner See ist gänzlich der Natur vorbehalten, am großen Viehofner See ist nur die Ostseite für Badegäste geöffnet, da das Gebiet auch ein bedeutender Lebensraum und Brutgebiet für in Niederösterreich selten gewordene Vogelarten ist.

Selbst versorgen müssen sich Badegäste dank der »Seedose« und der benachbarten »Odysee« aber nicht. In der »Odysee« wählt man zwischen Limetten-Huhn, gebratenem Wild direkt vom Jäger oder einem italienischen Eierspeisbrot. Die »Seedose« mit Bootsverleih bietet ihre Gerichte auch als Bootspicknick an, angefangen beim klassischen Frühstück über Antipasti bis hin zu Rinderfiletspitzen.

DRITTES GEBIET IN PLANUNG

Ergänzend zum Ratzersdorfer und Viehofner See soll bis 2030 ein weiteres Erholungsgebiet im Süden realisiert werden. Entstehen soll dieses im Zuge des Hochwasserschutzes duch Renaturierung weiterer Ufer- und Auwaldbereiche entlang der Traisen, östlich des ehemaligen ÖBB-Areals »Werke Wörth«. Das Vorhaben soll das Gebiet nicht nur ökologisch aufwerten, sondern auch den Hochwasserschutz verbessern.

Genaue Details stehen noch nicht fest, mehrere Bodenproben wurden bereits entnommen und sind laut Stadt vielversprechend. Rund ein Drittel des Areals und der Ufer des geplanten Sees dürften laut aktueller Planung von der Badenutzung frei gehalten und als Regenerationsflächen gestaltet werden.

Am großen Viehofner See kann man Ruhe und Natur genießen. Ein Großteil des Areals ist seltenen Vogel- und Libellenarten vorbehalten.
© schwarz-koenig