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VOLL DABEI I Unternehmen vernetzen | St. Pölten stärken

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Der Windfänger ist eröffnet

Der Europaplatz hat ein neues Wahrzeichen: Der Windfänger wurde samt der Aufenthaltsflächen um diesen feierlich eröffnet. 

Der Windfänger am Europaplatz. (Foto: Christian Krückel)
Der Windfänger ist eine rund 4 Meter hohe Brunnenskulptur mit einem Durchmesser von rund 13 Metern und besteht aus rund 16.000 Ziegeln. (Foto: Christian Krückel)
Der Windfänger am Europaplatz. (Foto: Christian Krückel)
Der „Windfänger“ ist eine rund 4 Meter hohe Brunnenskulptur mit einem Durchmesser von rund 13 Metern und besteht aus rund 16.000 Ziegeln. (Foto: Christian Krückel)
Der Windfänger am Europaplatz. (Foto: Christian Krückel)
Das Kunstwerk wird an drei Stellen mit Wasserkreisläufen von oben bewässert. Das über die Ziegel herab geleitete Wasser erzeugt ein Wasserspiel und wird im darunterliegenden Kiesbecken aufgefangen. (Foto: Christian Krückel)

Im Februar dieses Jahres wurde mit den Bauarbeiten für das neue Kunstwerk am Europaplatz, den „Windfänger“, gestartet. Seither wurden die notwendigen Erd- und Fundamentarbeiten durchgeführt, das komplexe Kunstwerk gemauert, die Bewässerungsanlage installiert sowie die Nebenflächen gestaltet und bepflanzt. Am 29. August konnte der Windfänger nun im Rahmen einer Feier gemeinsam mit dem ersten neugestalteten Teilabschnitt des Promenadenrings offiziell eröffnet werden.

 „St. Pölten ist reich an kulturellen Schätzen – von historisch bis modern kann die Stadt eine Vielfalt an Kunstwerken aufweisen, die die Geschichte der Stadt und ihre dynamische Entwicklung widerspiegeln. Auch wenn wir als Stadt auf eine spannende Vergangenheit zurückblicken können, ist es mindestens genauso wichtig, die Kunst und Kultur in die heutige Zeit zu bringen. Kunst im öffentlichen Raum macht den städtischen Raum lebendiger und regt Diskurse an, indem aktuelle Themen aufgegriffen und an uns herangetragen werden. So ist es auch mit dem Windfänger am Europaplatz der Fall – er steht für Partizipation, Entschleunigung und Bewusstsein für die Klimakrise. Er ist ein Andenken an den ehemaligen Brunnen und wirkt in Verbindung zum neuen Promenadenring als Tor zur verkehrsberuhigten Innenstadt“, hält Bürgermeister Matthias Stadler fest.

„Die Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2024 hat den Grundstein für die Weiterentwicklung St. Pöltens gelegt. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land Niederösterreich werden Kunstprojekte im öffentlichen Raum realisiert, die zum Diskurs anregen und zu kultureller Identität beitragen. Zudem wird mit der Neugestaltung des Europaplatzes die Verkehrssicherheit erhöht“, so Abgeordneter zum Nationalrat Fritz Ofenauer, der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der Eröffnung vertrat.

Windfanger 1Zahlreiche Ehrengäste, Projektbeteiligte und Ziegel-Pat:innen feierten am 29. August die Eröffnung des Windfängers. 

Die Umgestaltung des Europaplatzes

Im Juni 2022 wurde am Europaplatz mit den Straßenbauarbeiten des Landes Niederösterreich für die Generalsanierung der damals kreisförmig angelegten Kreuzung begonnen, um den höchstfrequentierten Verkehrsknotenpunkt der Stadt sicherer zu gestalten. Bereits ein halbes Jahr später wurde die nun wesentlich übersichtlichere vierstrahlige Kreuzung wieder für die rund 44.000 Fahrzeuge pro Tag freigegeben. Durch die neue Verkehrsführung am Europaplatz sind auch neue Freiflächen entstanden, die, im Gegensatz zu den Straßen im Eigentum der Stadt liegen. Im vergangenen Jahr wurden diese zu breiteren Radwegen, Gehsteigen und größeren Grünflächen umgestaltet.

Nur die große Gestaltungsfläche beim Jakob Prandtauer-Denkmal blieb vorerst leer. Denn dort sollte basierend auf den Wünschen aus einem Beteiligungsprozess ein Kunstwerk entstehen, das als Gegenpol zur stark frequentierten Kreuzung die Aufenthalts- und Nutzungsqualität steigern und gleichzeitig Wasser als Andenken an den ehemaligen Brunnen in der Mitte des Europaplatzes einbinden sollte. Gemeinsam mit der Kulturabteilung des Landes NÖ wurde deshalb ein Wettbewerb zur Gestaltung dieses Kunstwerkes gestartet. Dabei überzeugte das Kollektiv „Breathe Earth Collective“ mit ihrem „Windfänger“.

Das neue Tor zur Innenstadt

Der Windfänger des Kollektivs „Breathe Earth Collective“ ist eine großflächige Brunnenskulptur in Form einer oben geöffneten Rotunde mit drei Torbögen. Bautechnisch inspiriert von der arabischen Maschrabiyya, den vernakulären ägyptischen Kühltechniken sowie auch in den Ostalpen bekannten traditionellen Ziegelgitterstrukturen, wird die mit sogenannten Mönch- und Nonne-Ziegelformen ergänzte Struktur an drei Stellen mit Wasserkreisläufen von oben bewässert. Das über Vor- und Rücksprünge in der Wand herab geleitete Wasser erzeugt ein Wasserspiel und wird im darunterliegenden Wasserbecken aufgefangen und rückgeführt. Durch das Bewässerungssystem können die Ziegel heiße durchströmende Luft aus der Umgebung abkühlen, zugleich werden Verkehrslärm und Feinstaub reduziert.

Im Inneren der Skulptur wurde als botanisches Highlight ein Lederhülsenbaum gesetzt, der von einer Rundbank umgeben ist. Um den Windfänger herum laden jeweils neun Gefülltblühende Vogelkirschen und Tulpenbäume, zahlreiche Sitzgelegenheiten, Mast- und Pollerleuchten sowie ein Trinkbrunnen zum Verweilen ein.

Per Patenschaft im Kunstwerk verewigt

Neben den verschiedenen Varianten an roten Ziegeln wurden im Windfänger auch 1.000 sandfarbene verbaut, die eine besondere Rolle im Kunstwerk einnehmen. Denn für diese kann eine symbolische Patenschaft abgeschlossen werden. Die Namen der Pat:innen wurden auf einer Tafel beim Kunstwerk verewigt. Zusätzlich wurde ihnen eine Urkunde und ein bedruckter Ziegel bei der Eröffnungsfeier überreicht. Über eine Online-Applikation können die Pat:innen jenen Ziegel direkt am Kunstwerk finden, der ihnen zugeordnet wurde. „Ich möchte mich bei allen Personen bedanken, die mit ihrer Patenschaft zur Verwirklichung dieses Kunstwerks beigetragen und sich so im Zeichen der Verbundenheit zu unserer Stadt als Teil davon verewigt haben“, so Stadler.

Rund 850 der Paten-Ziegel sind bereits vergeben. Damit auch alle der 1.000 sandfarbenen Klinker eine Patin oder einen Paten finden, besteht weiterhin die Möglichkeit, eine Patenschaft zu übernehmen und Teil des Windfängers zu werden. Die Tafel wird regelmäßig aktualisiert.

Ziegelpatenschaften können auf www.stpoeltentourismus.at oder bei der Marketing & Tourismusinfo am Rathausplatz übernommen werden.

Die l(i)ebenswerte Stadt

Die l(i)ebenswerte Stadt erfordert schadstofffreie Luft, Lärmschutz, Reduktion der Lichtverschmutzung, sauberes Wasser und natürliche Böden in einem gepflegten Grünraum voller Arten. (mehr dazu)