In Frankreich wird das Modell sehr erfolgreich angewandt: derzeit gibt es 5.000 AGZ mit ca. 40.000 Beschäftigten. Vor allem strukturschwache Regionen profitieren in hohem Maße vom Arbeitgeberzusammenschluss, indem attraktive Arbeitsplätze vor Ort, direkt in den Gemeinden, entstehen.
St. Pöltens Bürgermeister Mag. Matthias Stadler: „In Zeiten erhöhter Arbeitslosigkeit und angespannter Arbeitsmärkte gilt es, sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, wie wir neue Arbeitsplätze unter fairen Bedingungen schaffen können. Aus diesem Grund war für uns von Anfang an klar, dass wir das Projekt un-terstützen werden. Neue Arbeitsplätze in der Region zu schaffen sowie die Kooperation der Unternehmen zu forcieren, um damit den Wirtschaftsstandort zu stärken und die regionale Fachkräftesicherung im Sinne einer arbeitnehmerInnen- sowie arbeitgeberInnenfreundlichen Standortqualität zu gewährleisten, sind Auf-gaben, denen wir uns politisch als verantwortungsbewusste Landeshauptstadt verschrieben haben. Daher tragen wir das Projekt auch partnerschaftlich mit.“
Breite Unterstützung beim Projekt
Dass in der NÖ-Landeshauptstadt ein Pilotprojekt gestartet werden konnte, ist der Unterstützung durch das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz sowie dem Arbeitsmarktservice NÖ zu verdanken. Im Zuge eines Pilotprojekts wird seit Dezember 2012 durch den Regionalentwickler progressNETZ erforscht, ob das AGZ-Modell auch in Österreich erfolgreich reüssieren kann. Mit dem AGZeins, einem Zusammenschluss aus neun innovativen Unternehmen im Zentralraum NÖ, gibt es bereits einen AGZ, der in Hinkunft auf kooperatives Personalmanagement setzt. Der Startschuss ist geglückt.
„Passgenaue Vermittlung von Jobsuchenden auf freie Stellen ist das Schlüsselkriterium für einen nachhaltigen Wiedereinstieg ins Berufsleben und zufriedene Unternehmen, die ihre Stellenangebote dem AMS gerne bekannt geben. Das AGZ-Modell ist ein intelligenter Weg, um Arbeitskräfteangebot und –nachfrage zu einander zu führen und optimal aufeinander abzustimmen. “, so Mag. Karl Fakler, Landesgeschäftsführer des AMS NÖ.
Auch in Deutschland hat man das Potenzial von Arbeitgeberzusammenschlüssen für die Fach- und Arbeitskräftesicherung erkannt. Erste AGZ haben bereits ihre Arbeit aufgenommen und Beschäftigte eingestellt. Womöglich ist der Arbeitgeberzusammenschluss eines jener Instrumente, um der steigenden Arbeitslosigkeit den Kampf anzusagen.
Mehr zum Thema AGZ sowie Kontakte oder offene Stellen unter: www.arbeitgeberzusammenschluss.at
Bei einem Arbeitgeberzusammenschluss wird Personal gemeinsam eingestellt und verwaltet. Auf diesem Weg können Unternehmen ihren steigenden Bedarf an Arbeitskräften – vor allem zu Spitzenzeiten oder in der Saison – optimal abdecken. AGZ können als Selbsthilfeinstrument verstanden werden, das auch kleinen Unternehmen (KMU oder EPU) die Bindung von Fachkräften und ein professionelles Personalmanagement ermöglicht. Die Rechtsform für einen AGZ ist frei wählbar: Verein, Genossenschaft oder GesmbH.
Langfristige Bindung von Fachkräften
Für ArbeitnehmerInnen, die bislang nur geringfügig beschäftigt waren oder in eine ungewollte Scheinselbstständigkeit gedrängt wurden, werden nun Teil- oder Vollzeitstellen mit beruflicher Perspektive geschaffen. Das Resultat: Fach- und Arbeitskräfte können langfristig an Unternehmen gebunden werden.
„Mit dem AGZ-Modell werden die Wünsche der Beschäftigten nach einem sicheren Arbeitsplatz berücksichtigt. Prekäre Arbeitsverhältnisse werden in Ganzjahresbeschäftigungen umgewandelt, was zu durchgängi-gen Erwerbszeiten führt. Für die ArbeitgeberInnen liegt der Vorteil u.a. im flexiblen Einsatz der AGZ-MitarbeiterInnen sowie der Kostenteilung für das im AGZ beschäftigte Personal. Die Stammbelegschaft der Mitgliedsbetriebe wird entlastet und zusätzliche Kompetenz wird ins Unternehmen geholt.“, so Projektleiter Mag. Alexander Szöllösy, Projektleiter.
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