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Blackout-Vorsorge: Stadler fordert Umdenken

Am Freitag, dem 8. Jänner, ist Europa knapp an einem flächendeckenden Blackout vorbeigeschrammt. Investitionen in den Leitungsausbau und ein Sondertopf des Bundes für Investitionen in die Blackoutvorsorge sind laut Bürgermeister und NÖ Städtebundvorsitzenden Matthias Stadler dringend nötige und längst überfällige Maßnahmen. St. Pölten spielt im Bereich der Blackout-Vorsorge seit Jahren eine absolute Vorreiterrolle, bestätigen Experten.

Portrait Bürgermeister Matthias Stadler (Foto Konstantin Taufner-Mikulitsch).
Europa ist knapp an einem flächendeckenden Blackout vorbeigeschrammt. NÖ Städtebundvorsitzender Bürgermeister Matthias Stadler fordert deshalb umgehende Investitionen in den Leitungsausbau und einen Sondertopf des Bundes für Investitionen in die Blackout-Vorsorge (Foto Konstantin Taufner-Mikulitsch).

„Vorfälle wie diese verdeutlichen, wie schnell es gehen kann und welch zentralen Stellenwert die Blackoutvorsorge deshalb haben sollte“, so Bürgermeister Mag. Matthias Stadler. Als Vorsitzender der Städtebundes Niederösterreich fordert er längst überfällige Investitionen in den Leitungsausbau und einen Sondertopf der Bundesregierung für Städte und Gemeinden für Investitionen in die Blackoutvorsorge und die so wichtige Aufklärungsarbeit: „Gerade in Zeiten angespannter Gemeindebudgets braucht es dringend einen Sondertopf der Bundesregierung, um lebenswichtige Maßnahmen vor Ort setzen zu können. Hier zu sparen ist sicher der falsche Weg“.

Bund und EU dringend gefordert

Zudem sind Bund und Europäische Union gefordert, den Leitungsausbau voranzutreiben. Man dürfe die Energieversorger und die Betreiber des überregionalen Stromtransportnetzes hier nicht hängen lassen. Denn ein wichtiger Faktor für Stabilität ist ein dichtes Netz an Stromtrassen quer durch Europa: „Hier gibt es laut Experten in Salzburg eine massive Systemlücke im Leitungsnetz“, warnt Stadler.

Das europäische Stromnetz ist mittlerweile ein ausgesprochen sensibles Gebilde. Es muss mittlerweile mehrfach täglich eingegriffen werden, um die erforderliche Netzspannung aufrecht erhalten zu können. „Österreich ist auch in diesem Fall keine Insel. Fällt in Europa der Strom aus, ist es auch bei uns finster“, weiß der städtische Sicherheitsbeauftragte Peter Puchner.

Vorreiterrolle bei Blackout-Vorsorge

Aufgrund der realistischen Bedrohungsszenarien hat Bürgermeister Stadler den Sicherheitsbeauftragten Peter Puchner bereits vor rund 3 Jahren beauftragt, für St. Pölten Lösungen zu finden. Mit der Expertise des Experten Herbert Saurugg wurden alle Ver- und Entsorgungsbetriebe der Stadt hinterleuchtet und auf Blackout-Tauglichkeit geprüft. Essenzielle Einheiten, wie Trinkwasserversorgung, Abfallentsorgung, Wirtschaftshof und Kommunikation wurden fit gemacht, Organisationsabläufe auch im Offline-Modus optimiert und die Bevölkerung mit Vorträgen und einer eigenen Informationsbroschüre samt Checklisten informiert.

„St. Pölten spielt in Österreich im Bereich der Blackout-Vorsorge eine absolute Vorreiterrolle“, so der international tätige Blackout-Experte Herbert Saurugg, „aber es gibt natürlich noch einiges zu tun“.

Nächste Schritte bereits in Planung

Weitere Projekte sind in der Pipeline: „In den nächsten zwei bis drei Jahren soll in diesem Bereich rund 1 Million Euro investiert werden, auch ein Krisenradio steht auf der Agenda. Durch die Pandemie konnten noch nicht alle Bereiche, wie z.B. Schulungen, abgearbeitet werden“, so Puchner. Aufgrund des Wachstums der Stadt und der permanenten Weiterentwicklung müssen die Blackout-Pläne regelmäßig evaluiert und angepasst werden – Blackout-Prophylaxe muss gelebt werden, die Bevölkerung und deren Eigenvorsorge ist ein wesentlicher Bestandteil.

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