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Biotoppflege am östlichen Wagram

Am östlichen Wagram wurden vergangene Woche Sträucher entfernt, um den Halbtrockenrasen - eines der rund 70 Biotope St. Pöltens - zu erhalten.

Roter Hartriegel am östlichen Wagram. (Foto: Markus Braun)
Der dichte Bestand des Roten Hartriegels am östlichen Wagram wurde mit den Wurzeln entfernt, um den Halbtrockenrasen in diesem Gebiet zu erhalten. (Foto: Markus Braun)

Warum werden hier Bäume und Sträucher entfernt, statt gepflanzt? „Um dort den Halbtrockenrasen, eines der fast 70 Biotope der Biotopkartierung St.Pölten (DENK 2003), zu erhalten“, antwortet Mag. Markus Braun, Obmann der Forschungsgemeinschaft LANIUS, welche ein Pflegkonzept vorgelegt hat.

Verbuschungen verhindern

An weiten Teilen des östlichen Wagram, einer Geländekante zwischen Hoch- und Niederterrasse der Traisen, die sich von Ratzersdorf über Wagram, Stattersdorf und Harland bis Windpassing zieht, hat sich in den letzten Jahren der Rote Hartriegel besonders stark ausgebreitet und somit große Flächen verbuscht.

„So wichtig Gehölze und Hecken für die heimische Vogelwelt und als Unterstand für das Wild sind: zur Erhaltung der Artenvielfalt gilt es auch die wenigen noch offenen Abschnitte mit Halbtrockenrasen als Tummelplatz für Schmetterlinge und Wildbienen zu erhalten“, stellt DI Ingrid Leutgeb-Born vom Referat Umweltschutz – Lebensraum fest.

Artenvielfalt am östlichen Wagram

19 Tagfalterarten darunter 3 gefährdete Arten Segelfalter, Nierenfleck-Zipfelfalter und Großer Feuerfalter wurden von der GF LANIUS nachgewiesen sowie Schwalbenschwanz, Schachbrett, Ochsenauge, Distelfalter, Zitronenfalter, Tagpfauenauge, Bläulinge …
Weiters gefährdete Pflanzenarten wie das Frühlings-Fingerkraut, die Pannonische Wiesen-Witwenblume oder die Schopfige Traubenhyazinthe.

Schopfige Traubenhyazinthe

Schopfige Traubenhyazinthe                                                                                                                                (Foto: Ingrid Leutgeb-Born)

Green & Cool City

Im Auftrag des Magistrats St. Pölten, Stabsabteilung Zukunftsentwicklung, Wirtschaft und Marketing/Wirtschaftsservice ecopoint und der Marketing St. Pölten GmbH in Zusammenarbeit mit dem städtischen Referat Umweltschutz und der Abteilung Stadtgärtnerei wurde im Sinne der Green & Cool City & Region – einer der vier tragenden Säulen der regionalen und urbanen Entwicklung - Fortführung Masterplan stp 25I50 - ein sichtbares Zeichen gesetzt, indem die wertvollen Biotopflächen am östlichen Wagram in Stattersdorf wieder entbuscht wurden. Für Mitte Juli 2021 und für die Folgejahre ist dann eine Mahd geplant.

Der Maschinenring St. Pölten hat die Entbuschung mit Seilwinde und Kranwagen durchgeführt. Teilflächen des Biotops gehören der Stadt und kleine Parzellen verschiedenen Privatpersonen, deren Zustimmung für die Biotopflege eingeholt wurde.