Die heimische Bandszene erfreut sich seit den 90er Jahren an Proberäumen, in denen geprobt, komponiert und auch aufgenommen werden kann. Die Schaffung geeigneter Infrastruktur, in der Kreativität gelebt werden kann, steht in St. Pölten auch hier im Vordergrund, wie bei allen Überlegungen, die lokalen Kulturschaffenden zu unterstützen.
Die Geburtsstunde des Sonnenparks
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte der Proberäume in Ratzersdorf, wurde fortgesetzt in der ehemaligen Malerei Frostl und im Karmeliterkeller - es herrschte eine spürbare Aufbruchstimmung, die Bandszene florierte, des Künstlerkollektiv lames formierte sich, Feste wurden gefeiert und Veranstaltungen organisiert. Aber nichts auf der Welt währt ewig, behördliche Auflagen wurden in dieser Zeit strenger, der Keller im Karmeliterhof entsprach nicht mehr den Sicherheitsbestimmungen, das Frostl-Areal wurde geschliffen, Ersatz war in beiden Fällen notwendig und konnte auch gefunden werden. Lames hielt am Spratzerner Kirchenweg Einzug, rekultivierte das Areal zum Sonnenpark, der Rest dieser Erfolgsgeschichte ist bekannt.
Künstlerische Vielfalt
Die Bandszene erhielt Ersatz in einem leerstehenden Containerbau bei der MBA, erstmals über Tage, in trockenen Räumen mit Heizung. Trotz des Verkaufs der MBA im Jahr 2018, konnte die Stadt den Erhalt der Proberäume mit dem neuen Besitzer vertraglich vereinbaren. Nicht nur das, durch Umstrukturierungen konnten kürzlich zwei neue Räume adaptiert werden und stehen ab sofort zur Verfügung. Das Biotop der Proberäume wächst also, und so darf man es zu Recht bezeichnen, die Vielfalt an Bands, Stilrichtungen und Projekten ist bemerkenswert. Von Bluesrock über Metal bis Garage-Punk sind alle musikalischen Stilrichtungen vertreten, ein Raum wird von der städtischen Musikschule jungen Talenten zur Verfügung gestellt, in einem zum Studio adaptierten Raum feilt der Drum’n’Bass Produzent Dossa an den neuesten Tracks, und alle treffen sich im Aufenthaltsraum zum gemeinsamen Austausch.