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Naturerlebnisse bei Nacht

Im Rahmen der Stadtspaziergänge von Tourismus St. Pölten versammelten sich am 31. Juli 25 Interessierte, um das Nachtleben in St. Pölten kennen zu lernen - genauer gesagt das Nachtleben der Fledermäuse und Schmetterlinge bei den Viehofner Seen.
Nachtfalter Weidenkarmin, Catocala electa auf Baumrinde. (Foto: G. Rotheneder).
Nachtfalter Weidenkarmin, Catocala electa, an den Viehofner Seen. (Foto: G. Rotheneder).

Ingrid Leutgeb-Born vom Magistrat St. Pölten Referat Umweltschutz – Lebensraum und Michael Leutgeb informierten über Fledermäuse und machten ihre Rufe mit einem Bat-Scanner hörbar. Besonders spannend, die Beobachtung der im Flug von der Wasseroberfläche trinkenden Fledermäuse. Wasserfledermäuse können im Flug mit ihren großen Füßen und der Schwanzflughaut sogar Insekten oder kleine Fische keschern. Fledermäuse jagen in der Nacht und ihr Mahl sind nachtaktive Insekten, die man mit Wolfgang Stark und Gerhard Rotheneder bei den Leuchttürmen kennenlernen konnte.

Bunte Geschöpfe der Nacht

Schmetterlinge sind artenreich, über 3.500 Arten fliegen allein in Niederösterreich. Jeder kennt die bunten Gaukler am Tage, aber wer kennt die vielen Geschöpfe der Nacht? Schmetterlinge lassen sich anlocken und so erscheinen gleich zu Beginn der Nacht sogenannte Ordensbänder, der Weidenkarmin. Er ist ein Bewohner von Seeufern und feuchten Gebieten, benötigt Weiden für seine Entwicklung (Raupenfutter), die an den Viehofner Seen reichlich vorhanden sind. Auch ein schwarzes Ordensband (eigentlich eine andere Gattung) gesellte sich dazu.

Bären in St. Pölten

Zahlreiche Arten haben sich auf den 7 Leuchttürmen versammelt. Kleinschmetterlinge, mit wenigen mm Flügelspannweite ebenso wie große Eulen und Bären (ja, die Namen der Schmetterlingsfamilien lehnen sich oft an anderen Tierarten an). Also gibt es auch in St. Pölten Bären! Unbemerkt von den meisten Schaulustigen hat sich eine Igelkolben-Schilfeule am Licht niedergelassen. Eine seltenere Art, die uns verrät, dass hier im Gebiet Rohrkolben und naturnahe Gewässerränder vorhanden sind.
Die BesucherInnen haben - verwundert und erfreut über das rege Treiben der Nacht - längst die Bühne verlassen, als lange nach Mitternacht das Licht der Leuchttürme erlischt. Weit über 100 Schmetterlingsarten haben die Leuchttürme besucht.
Die Raupen der Schmetterlinge, das Stadium „Fressmaschine“, sind von vielen Arten in der Nacht aktiver und sitzen exponierter an den Pflanzen. Sie sind deshalb auch leichter zu finden wie z.B. die Raupe eines Ligusterschwärmers (Sphinx ligustri).

sk09 41 Naturerlebnisse bei Nacht Ligusterschwrmer Raupe

Die Raupe des Ligusterschwärmers ist leuchtend grün mit sieben seitlichen, weiß-rosa- bis weiß-lila-farbenen Streifen und gelben Punkten. (Foto: G. Rotheneder).