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Der öffentliche Raum im Fokus

Im Saal der Begegnung fiel am Samstag, dem 17. November 2018, der Startschuss zum Planungsprozess Öffentlicher Raum St. Pölten. Für eine mögliche Kulturhauptstadt Europas wird der öffentliche Raum von ganz besonderer Bedeutung sein. Gleichermaßen kommt ihm aber auch im alltäglichen Stadtleben eine enorm wichtige Rolle zu. Darüber waren sich die rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des öffentlichen Stadtforums #1 einig, die der Einladung der Stadt St. Pölten und des Teams St. Pölten 2024 gemeinsam mit dem Planungsbüro Raumposition gefolgt sind.
Foto: C. Fürthner/St. Pölten 2024
An Thementischen konnten die TeilnehmerInnen an der Zukunft der öffentlichen Räume St. Pöltens arbeiten.

Öffentliche Räume weiterentwickeln

Am Samstag stand das gemeinsame Arbeiten zu unterschiedlichen Handlungsräumen im Zentrum der BürgerInnenveranstaltung. In Workshopatmosphäre und entlang von Stadtspaziergängen wurden wichtige Herausforderungen in der Weiterentwicklung dieser Räume diskutiert, Anforderungen benannt und verortet. So bergen die Einfallstraßen und hier vor allem die südliche Anbindung der Stadt großes Aufwertungspotenzial in sich. Schließlich sind sie es, die den BesucherInnen meist die ersten Bilder einer Stadt zeigen und auch im gesamtstädtischen Kontext herausragende Funktionen übernehmen.

Im Diskurs um den wohl bekanntesten und belebtesten öffentlichen Raum der Stadt, die Altstadt, wurden die unterschiedlichen Plätze mit ihren verschiedenen Charakteren als hohe Qualität in der Stadt genannt, die den öffentlichen Raum im historischen St. Pölten prägen. Während manche dieser Plätze schon zum Verweilen einladen, wird die Notwendigkeit der Neugestaltung des Domplatzes unterstrichen. Die TeilnehmerInnen sprechen sich für einen nutzungsoffene Platzgestaltung aus, die unterschiedliches zulässt und flexibel ist. Der Platz soll „Raum für alle“ sein und ist gerade im Kontext einer Kulturhauptstadt gut für kulturelle Veranstaltungen zu nutzen.

Starke Verbindungen zwischen den einzelnen Vierteln machen die Innenstadt in ihrer Gesamtheit spürbar. Dem Promenadenring kommt dabei die Schlüsselrolle zu. Er umschließt nicht nur die Altstadt und hat als eigenständiger Raum das Potenzial, ein qualitätsvoller Begegnungsraum zu werden, an ihm liegen auch die historischen Stadteingänge und wichtige Querverbindungen, die es zu stärken und in ihrer Attraktivität zu steigern gilt. Beim Thema Regierungsviertel und Kulturbezirk wurde deutlich, dass die Orientierung zwischen Altstadt und Kulturbezirk schwer fällt, obwohl diese in fußläufiger Distanz zueinander liegen. Die Straßen und Plätze im Viertel selbst werden als zu wenig lebendig erlebt. Wie hier städtisches Leben stimuliert werden kann und wie das Viertel dazu beitragen kann, die Altstadt mit dem Naturraum Traisen attraktiv zu verbinden, sind zwei wesentliche Fragen, die an den dortigen öffentlichen Raum gestellt werden müssen.

Öffentliche Räume können dann zu Begegnungsräumen werden, wenn diese auch von den Menschen genutzt werden können. Ein viel diskutiertes Thema war hier die Nutzungsoffenheit der öffentlichen Räume, die häufig nur konsumorientiert funktionieren. Der Bedarf an konsumfreien Räumen, Räumen des Aufenthalts und sozialen Begegnungsräumen ist jedoch vorhanden und bleibt zu oft ein offener Wunsch. Dazu braucht es eine funktionierende Infrastruktur, die eine Balance zwischen Erreichbarkeit und Freiraum ermöglicht. Die Dominanz von geparkten Autos im öffentlichen Raum wird von den TeilnehmerInnen des Stadtforums als zu stark betont, was zu Lasten der Aufenthaltsqualität geht.

Die gesammelten Erkenntnisse des ersten Stadtforums werden nun in die weitere Arbeit zur Erstellung der Leitkonzeption durch das Planungsbüro einfließen. Dazu finden regelmäßige Treffen mit dem eigens für diesen Planungsprozess installierten Arbeitskreis statt. Im Februar 2019 werden die Ergebnisse im Rahmen des Stadtforums #2 präsentiert und erneut gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern St. Pöltens diskutiert.

Dass der öffentliche Raum mehr sein muss als nur Funktionsraum, stellte Bürgermeister Matthias Stadler eingangs mit seinen Begrüßungsworten klar: „Die öffentlichen Räume unserer Stadt sind Orte der Begegnung, Orte wo sich die St. PöltnerInnen treffen, miteinander ins Gespräch kommen und sich aufhalten. Das erfordert ein hohes Maß an Qualität, die schließlich allen Bereichen der Stadt zugutekommt und von der die Stadt lange über ein mögliches Kulturhauptstadtjahr hinaus profitiert.“ Der Planungsprozess wird vom Büro Raumposition unter Leitung von Prof. Rudolf Scheuvens durchgeführt. Hierbei geht es darum, eine Leitkonzeption der öffentlichen Räume in St. Pölten zu erarbeiten. Diese wird im Dialog mit VertreterInnen der Verwaltung, Politik, der Wirtschaft, der Kunst/Kultur und mit der Öffentlichkeit entwickelt.

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