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Kunst- und Kulturverein LAMES machte die Nacht zum Tag

Am 4. Juli fand bei LAMES der Clubnach/mittag/t mit begleitendem Workshop und Podiumsdiskussion statt. Therese Terror sorgte gemeinsam mit frauB für das musikalische Programm. Was Corona für die Musik- und DJ-Szene bedeutet, wurde im Gespräch zwischen den MusikerInnen und VeranstalterInnen diskutiert.

Zahlreiche Personen beim Clubnachmittag im Sonnenpark in St. Pölten. (Foto: Viktoria Bayer)
Zum Clubnachmittag von LAMES fanden sich zahlreiche Personen im Sonnenpark ein. (Foto: Viktoria Bayer)

Um trotz der Corona-Maßnahmen wieder einmal gemeinsam feiern zu können, beschloss LAMES, die sonst im schwarzen Salon stattfindende Clubnacht in den Park zu verlegen, um allen Gästen genug Platz zum Tanzen im Freien zu bieten.

Das Wetter meinte es gut mit den VeranstalterInnen. So begann das Programm bei Sonnenschein am frühen Nachmittag mit einem Workshop zu „Was ist Awareness?“. In Kleingruppen wurde besprochen, wie ein achtsamer Umgang ohne diskriminierendes und sexistisches Verhalten bei Partys und Veranstaltungen möglich ist.

Die aus St. Pölten stammende DJ frauB eröffnete um halb vier die Hofbühne und gestaltete mit einem vielseitigen Mix quer durch ihre Vinylsammlung das Nachmittagsprogramm. Im Anschluss moderierte die vom Radio fm4 bekannte Zuckerlkettenfrau das Podiumsgespräch rund um die Themen Clubkultur, Musik und Covid-19. Im Zentrum des Gesprächs stand die Frage, was die derzeitige Situation für die Clubkultur und alle daran Beteiligten bedeutet und welche politischen Maßnahmen es braucht, um bessere Arbeitsbedingungen für KünstlerInnen und KulturproduzentInnen während der Krisenzeit zu schaffen.

Den krönenden Abschluss des Abends machte die Wiener DJ Therese Terror. Mit einem Set aus Techno, Trance und Electronica lockte sie das Publikum auf die Tanzfläche. Man spürte ihre Freude, nach Monaten endlich wieder mal vor Publikum spielen zu dürfen. Wenn auch nur bis zur frühen Sperrstunde um 22 Uhr.

Und so geht es bei LAMES weiter:

PARQUE DEL iSOLation & Soundpicknick

In der Woche vom 3. bis 8. August findet heuer, wenngleich in veränderter Form, schon zum 14. Mal das interdisziplinäre Symposium „Parque del Sol“ statt. Die adaptierte Form der mehrtägigen Veranstaltung fokussiert auf die Schaffung einer Ateliersituation am Sonnenparkgelände, in der KünstlerInnen an neuen Konzepten für die Verbindung von Ökologie und Kunst arbeiten. Der Name PARQUE DEL iSOLation verweist auf die besonderen Umstände in Zeiten von Covid-19. Aufgrund der beschränkten TeilnehmerInnenzahl werden neben den eingeladenen KünstlerInnen lokale Mitwirkende mittels eines „Open Calls“ ermittelt.

Für ein größeres Publikum wird das PARQUE DEL iSOLation am Sonntag, den 9. August, geöffnet. Das Soundpicknick ist der Abschluss der Arbeitswoche und präsentiert entspannten Soundgenuss sowie Ergebnisse der Arbeitswoche aus den Bereichen Musik, Installation, Free University und bildender Kunst unter freiem Himmel im Sonnenpark. Mit unterschiedlichen Medien wird zudem der Frage nach Kunst und Kultur in post-coronalen Zeiten nachgegangen.

Das Soundpicknick wird in Kooperation mit IMA, dem Institut für Medienarchäologie, durchgeführt.

Infos zu den KünstlerInnen

Anne Welmer (NL/DE) ist Komponistin von elektronischer Musik und Medienkünstlerin. Zu ihren Arbeiten zählen interaktive Kompositionen, Installationen, Audiospaziergänge, Musiktheater, Improvisation und Live-Musik für Tanz und Theater. www.nonlinear.demon.nl

Darsha Hewitt (CA/DE) ist Medien- und Soundkünstlerin. Zumeist entwickelt sich ihre Praxis aus empirischen Materialexperimenten obsolet gewordener Technologien. Sie macht elektro-mechanische Soundinstallationen, Performances mit selbst gemachten Geräten, Video, Zeichnung und Fotografie. darsha.org

Clara Oppel (DE/A) Ihre Arbeiten positionieren sich an den Schnittstellen von Klang / Raum / Installation / Skulptur. Sie beschäftigt sich mit Klängen, Geräuschen und Sprache als Material für ihre Arbeiten. Im Besonderen widmet sie sich der Anordnung und Bewegung von akustischen Signalen im Raum. www.oppel.at

Hans Koch (DE) beschäftigt sich als Künstler am liebsten mit Offensichtlichem, aber mit nicht Naheliegendem. Dies kann sich ebenso auf den Gebrauch von Haartrocknern als kybernetische Maschinen, wie die sehr wörtlich genommene Verwendung von Laptops als Musikinstrumente beziehen. hans-w-koch.net

Stefan Voglsinger (AT) ist Improvisator und Performer. Er experimentiert interdisziplinär und arbeitet mit Ton und Bild, entwickelt Performances oder audiovisuelle Installationen, einschließlich selbstgebauter oder gehackter elektronischer Schaltungen. Dies führt zu zahlreichen Kooperationen mit verschiedenen KünstlerInnen und Kollektiven im In- und Ausland sowie zu Projekten mit Film, Tanz und Theater.

postcoronal LAB

postcoronal versteht sich als interdisziplinäres Labor, das Bilder und Narrative für eine mögliche neue Welt entwirft. Ziel des mehrjährigen Prozesses, der von Sonnenpark und Lames ausgeht und von St. Pölten 2024 beauftragt wird, ist die interdisziplinäre, internationale Vernetzung zu den Möglichkeiten und Utopien einer postcoronalen Welt. Geistes- wie NaturwissenschafterInnen, KünstlerInnen aller Genres, PionierInnen des Alltags sind ebenso die AkteurInnen des Projektes wie in weiterer Folge die Bevölkerung von St. Pölten und der Region.

Sabrina Bühn (DE/AT) arbeitet als Vegetationsökologin im Naturschutz und für Ökologie-Institute. Ihre Praxis ist außerdem geprägt von einigen Jahren als Leiterin der Theater- und Performance-Plattform STUTHE.

Kilian Jörg (AT) ist Philosoph und Künstler, nomadisch zwischen Wien, Berlin und Brüssel unterwegs. Er ist Gründer des Kollektivs philosophy unbound und beschäftigt sich hauptsächlich mit ökologischem Denken sowie den transdisziplinären Schnittstellen zwischen Philosophie und Kunst. Letzte Veröffentlichungen: mit Jorinde Schulz: Die Clubmaschine (Berghain), Textem 2018; Backlash - Essays zur Resilienz der Moderne, Textem Herbst 2019.

Tomas Zierhofer-Kin (AT) ist ein österreichischer Kulturmanager. Von 2017 bis 2018 war er Intendant der Wiener Festwochen. Von 2004 bis 2016 war Zierhofer-Kin Intendant des Donaufestivals Krems. Gemeinsam mit Markus Hinterhäuser gründete er in den 90er Jahren das Zeitfluss-Festival als Teil der Salzburger Festspiele, in welchem er alternativen und unbekannten Kunstströmungen Platz bot.