Die Ausstellung widmet sich den Anerkennungspreisen des Landes Niederösterreich in den Sparten Bildende Kunst und Medienkunst bzw. künstlerische Fotografie. Weiters werden in der Ausstellung, die am Donnerstag, 30. November um 18 Uhr eröffnet wird, die Artists in Residence: Betsy Stirratt (USA), Ines Hochgerner (Österreich) und als Gast: Peter Ledolter eingeladen.
Die Anerkennungspreisträger für Bildende Kunst Markus Hiesleitner und Florian Nährer werden jeweils einen spezifischen Einblick in ihr gegenwärtiges Werk geben.
Mensch und Natur
Markus Hiesleitner entwickelt spezifische künstlerische Projekte, die eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Beziehung zwischen Menschen und Natur erzwingen. „Ausschlaggebend für seine Skulpturen ist vor allem sein Interesse an Natur, an bildender Kunst, an Politik, an Gesellschaft. Er zeigt, dass die Welt, sobald sich der Mensch zu ihrem höchsten Sinn und zum Maß aller Dinge gemacht hat, die menschlichen Dimensionen zu verlieren begann und sich dem Menschen entzog“, heißt es in seinem umfangreichen Katalog. Dem Künstler geht es stets um eine Symbiose von Gesellschaft und Natur.
Florian Nährer versteht Malerei als Prozess: Seine Bilder betrachtet er als offene Spielflächen. Die Bildwerdung selbst dient ihm zum Nachdenken und der gedanklichen Weiterführung einer Form oder Komposition. Elementarer Aspekt seines künstlerischen Schaffens ist die Vorstellung des entstehenden Bildes in Verbindung mit seiner räumlichen Präsentation.
Künstlerische Fotografie im Mittelpunkt
Die Anerkennungspreisträgerinnen für Medienkunst – Künstlerische Fotografie Verena Andrea Prenner und Ksenia Yurkova präsentieren Arbeiten die vor Ort entstehen.
Verena Andrea Prenner ist Soziologin und Fotografin. Für ihre künstlerische Arbeit unternimmt sie lange soziologische Feldforschungen und setzt sich mit Randgruppen auseinander, da Ränder bekanntermaßen die Mitte definieren. Daraus entwickelt sie Ideen, individuelle Reflexionen und Ansichten über Gesellschaften, die sie mit Hilfe von Laien und Passanten vor Ort in Form von inszenierter Fotografie darstellt.
Mit den Mitteln der Fotografie taucht Ksenia Yurkova visuelle Forschung in den Rahmen der zeitgenössischen Affekttheorie ein und nähert sich dem Affekt auf persönlicher, kollektiver und transitorischer Ebene. Sie schafft einen Raum für eine Patchwork-Erzählung, in dem sie beunruhigende, verstörende und traumatisierende Ereignisse beschreibt und seziert. Sie nutzt die Erfahrungen von Opfern systematischer staatlicher, polizeilicher und extremistischer Gewalt: Menschen, die körperlich und moralisch gelitten haben, weil sie für ihre Rechte und die ihrer Gruppen gekämpft haben.
Die Ausstellung ist vom 30. November 2023 bis 14. Jänner 2024 im NÖDOK (Prandtauerstraße 2, 3100 St. Pölten) zu sehen.
Öffnungszeiten (ab 1. Dezember): Mittwoch bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Eintritt frei.